Kurz und Bündig
Hier werden einzelne Themen oder Stichworte aufgegriffen und sehr kurz erklärt, soweit mir das möglich ist. Die Abschnitte sind meist in sich abgeschlossen, sie bauen nur selten aufeinander auf. Deshalb gibt es gelegentlich eine Wiederholung von ähnlichen Aussagen in den verschiedenen Beiträgen.
In irgendeiner Weise haben alle diese Themen mehr oder weniger direkt mit der Trinitätslehre zu tun.
Auferstanden oder auferweckt
Betrachtet man diese beiden Worte allein, ergibt sich im Grunde keine Unklarheit, denn Lazarus z.B. wurde auferweckt und ist deshalb auferstanden. Jeder von uns wurde schon einmal geweckt und ist danach aufgestanden.
Dass Jesus Christus aus den Toten auferstanden ist, ist bei Christen selten umstritten und davon hört man um Ostern herum besonders viel. Aber dass er auferweckt wurde, ja dass er von Gott auferweckt wurde, das hört man in Predigten so gut wie nie. Warum ist das so?
Die Tatsache, dass Jesus von Gott auferweckt wurde, steht zwar wörtlich und oft in der Bibel, doch wenn man unbedingt an der "Jesus-ist-Gott-Lehre" festhalten will, kann Jesus zwar auferstanden, aber nicht von Gott auferweckt worden sein, sonst wären das ja zwei Götter (einer der gestorben ist und ein zweiter, der den gestorbenen Gott auferweckt hat). Oder aber man versucht dem damit zu begegnen, dass man sagt, Jesus habe sich selbst auferweckt bzw. der göttliche Jesus habe den menschlichen Jesus auferweckt. Aber das ist völliger Unsinn.
Nach der klaren Aussage der Bibel gehört es zu den heilsnotwendigen Dingen, dass man glaubt, dass Jesus von Gott auferweckt wurde:
Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden. (Röm 10,9)
Aber wer glaubt das wirklich?
Aus wie vielen Personen besteht Gott?
Gott selbst hat in 2.Mo 3,14 gesagt: "Ich bin der Ich bin". Also nicht: "wir sind" sondern "ich bin". Einer. An anderer Stelle hat Gott gesagt: Ich bin der HERR (JHWH) und sonst ist keiner; denn außer mir gibt es keinen Gott (Jes 45,5).
Ist er also Einer oder sind es mehrere zusammen? Nach Gottes eigenen Worten: Einer allein!
Jesus Christus betete zum Vater:
Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen (Joh 17,3).
Demnach ist - nach Jesu Worten - der Vater allein wahrer Gott.
Der Herr Jesus wurde einmal gefragt, welches das erste (oberste) von allen Geboten ist. Seine Antwort:
Das erste Gebot unter allen ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein Herr (Mark 12,29).
Der Apostel Paulus führt zum selben Thema aus:
Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden - wie es ja wirklich viele Götter und viele Herren gibt, so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater ... (1.Kor 8,5-6).
Des weiteren gibt es etliche Bibelstellen, in denen beschrieben wird, dass Gott Einer ist bzw. dass Einer Gott ist (siehe hier). Jedoch gibt es keine einzige Stelle, die Gott als ein "Mehr-Personen-Wesen" beschreibt. Die Bibel bezeugt von vorne bis hinten einen strengen Monotheismus.
Mehr dazu ist unter der Rubrik Bibelstellen zu finden.
Aussagen abwägen
Meiner Meinung nach muss man beim Lesen der Bibel gelegentlich abwägen, welches Gewicht verschiedene Aussagen haben, aber dabei zugleich mit großer Vorsicht vorgehen, um nicht die eine Aussage gegen eine andere einfach auszuspielen.
An zwei Beispielen möchte ich dies verdeutlichen.
1.) Heb 1,8+9 lautet
...von dem Sohn aber (sagt Gott, prophetisch in Ps 45,7): "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches;
9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat Gott, dein Gott dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."
Hier wird einerseits der Sohn Gottes in Vers 8 Gott genannt, gleich im nächsten Vers aber ist von seinem Gott die Rede. Demnach ist Jesus Christus nicht Gott im absoluten Sinn, auch wenn er hier Gott genannt wird, denn sein Vater ist zugleich sein Gott. Auch der Kontext davor und danach sowie der gesamte Hebräerbrief zeigen Jesus in klarer Unterordnung und Abhängigkeit vom Vater.
2.) Thomas sagte zu Jesus:
"Mein Herr und mein Gott" (Joh 20,28) und Jesus sagte, dass der Vater allein wahrer Gott ist (Joh 17,3).
Hier stellt sich die Frage: Wessen Aussage hat mehr Gewicht bzw. stimmt eher mit der biblischen Gesamtaussage über Gott und seinen Sohn überein: was Jesus gesagt hat, oder was Thomas gesagt hat?
Zudem sollte auch hier der Kontext von Kap. 20 beachtet werden, denn in Vers 17 sagte Jesus, dass er "zu seinem Gott" auffahre und die Verse 30-31 betonen, dass Johannes sein gesamtes Evangelium zu dem Zweck geschrieben hat, "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes".
(Weitere Beispiele: Wird Jesus nicht auch Gott genannt?)
Das alles ist doch ein Geheimnis
Trinitarier sagen oft und gerne, dass Gott nicht mit dem Verstand erfasst werden könne und dass das alles ein großes Geheimnis (ein Mysterium) sei. Erstaunlicherweise scheinen sie selbst aber sehr genau zu wissen, dass der eine Gott aus drei Personen bestehe, obwohl die Bibel nirgends auch nur eine Spur davon erwähnt. Und ebenso sind sie erstaunlich schnell dabei, alle diejenigen zu verurteilen oder auszuschließen, welche die Trinitätslehre auch nur in Frage zu stellen wagen.
Als Belege für das angebliche Geheimnis werden oft zitiert:
Jes 55,9 Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Röm 11,33 Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!
Nun gibt es ohne Zweifel Dinge, die wir nicht sofort und ohne weiteres ergründen können, doch bei der Trinität / Dreieinigkeit geht es nicht um Wege und Gedanken Gottes, sondern einfach darum, dass behauptet wird, der eine Gott bestehe irgendwie aus drei Personen. Das sei ein Geheimnis, das mit dem Verstand nicht ergründet werden könne, aber um gerettet zu werden, muss man das glauben.
Die Bibel sagt, wir sollen Gott "mit ganzem Verstand lieben" (Mk 12,29+30), das gehört zum obersten aller Gebote.
Das Verhältnis zwischen Gott und Jesus beschreibt die Bibel sehr oft als "Vater und Sohn". Und das kann nun wirklich jeder begreifen. Das ist auch das Zeugnis, das Gott selbst über Jesus Christus abgelegt hat, z.B. in:
Mt 3,17Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Heb 1,5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"? und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"?
Und logischerweise nennt der Herr Jesus Gott seinen Vater an sehr vielen Stellen. Als Beispiele seien genannt:
Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Joh 20,17 Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott
Nirgends wird in der gesamten Bibel bezüglich des Verhältnisses zwischen Gott und Jesus Christus von einem Geheimnis geredet.
Das goldene Kalb
Während Mose auf dem Berg Horeb war, um für das Volk Gottes Gesetze und Ordnungen zu empfangen, hat das Volk sich einen eigenen Götzen erschaffen und dazu den obersten der Priester gedrängt. Aaron hat das goldene Kalb gemacht. Das war eine sehr große Sünde und als Strafe mussten viele vom Volk sterben (2.Mo 32).
Während Jesus Christus im Himmel ist, um von Gott das Reich zu empfangen (Lk 19,12) und nun warten muss, bis der Zeitpunkt kommt, den der Vater allein für seine Wiederkunft bestimmt hat (Jesus weiß diesen Zeitpunkt offensichtlich nicht, lt. Mt 24,36), haben die sog. Kirchenväter zusammen mit der römischen Staatsmacht im vierten Jahrhundert ein Götterbild aus drei Göttern gemacht (die Dreieinigkeitslehre), dieses in den Tempel (die Gemeinde) gestellt und gesagt: So ist unser Gott. Und wer sich nicht davor beugt, wird bestraft, verdammt und ausgeschlossen – damals wie heute.
Das goldene Kalb wurde damals zerstört, das kirchliche Drei-Götter-Bild hingegen steht bis heute im Tempel (Gemeinde), obwohl es in so gut wie allen Aussagen im Widerspruch zur Bibel steht und dadurch Gott zum Lügner macht.
Insofern ist die Trinitätslehre schlimmer als das goldene Kalb.
Der Heiland - Gott oder Jesus?
Heiland bedeutet Retter und ist ein altdeutsches Wort, das heute immer seltener verwendet wird.
Verfechter der "Jesus ist Gott-Lehre" zitieren gerne Stellen wie Jes. 43,11, wo geschrieben steht:
Ich, ich bin JHWH, und außer mir gibt es keinen Retter (Heiland).
Und da Jesus im NT oft als Heiland (Retter) bezeichnet wird, scheint man einen Beweis zu haben, dass Jesus Gott ist. Nur Gott selbst kann sein Volk retten – also muss Jesus Gott sein.
Wenn man andere Bibelstellen ausblendet, die diesen Sachverhalt auch beleuchten, dann kann man durchaus zu diesem Ergebnis kommen. Dann hat Gott eben nicht seinen Sohn gesandt, sondern ist selbst Mensch geworden und für die Sünden der Welt gestorben, was von Trinitariern ja oft behauptet wird.
Folgende Stellen bringen aber Klarheit in diesen scheinbaren Widerspruch:
2.Kön 14,27 Der HERR hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels unter dem Himmel auslöschen wolle. So rettete er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes des Joasch.
Jes 49,6 ja, er (JHWH) spricht: Es ist zu wenig, dass du (Jesus) mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.
Lk 2,29-31 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Völker:
Joh 3,17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Apg 5,31 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter (Heiland) erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.
Apg 13,23 Aus dessen Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter (Heiland) Jesus gebracht.
Jud 25 Dem alleinigen Gott, unserem Retter (Heiland) durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.
1.Joh 4,14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter (Heiland) der Welt.
Der eigentliche Retter ist Gott, er rettet die Glaubenden durch Jesus, seinen Gesalbten (Bevollmächtigten).
- So war es Gott, der Israel aus Ägypten geführt hat, aber er tat es durch Mose.
- Gott hat Israel das Land Kanaan gegeben, aber er tat es durch Josua.
- Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Ihm die Gerechtigkeit haben, die vor Gott gilt (2.Kor 5,21).
Gott ist unser Heiland durch Jesus Christus, unseren Herrn. (Jud 25, siehe oben)
Gott rettet die Gläubigen durch den Herrn Jesus, seinen Bevollmächtigten.
Der Name Gottes
Gott hat einen Namen, der allerdings heilig ist und nicht missbraucht werden darf. Gott selbst wacht darüber (2.Mo 20,7).
Gott hat sich mit seinem Namen dem Mose zu erkennen gegeben:
Und Gott redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahweh (JHWH). Ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen Jahweh habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben (2.Mo 6,2-3, Elberfelder Üs.).
JHWH ist der Name Gottes, der ursprünglich etwa 7.000 mal im Alten Testament (AT) vorkam, aber irgendwann ersetzt wurde durch Adonaj oder andere Umschreibungen. Vermutlich seit der babylonischen Gefangenschaft des Volkes Israel wurde das so praktiziert. In deutschen Übersetzungen wird Jahweh bzw. Adonaj meist mit HERR oder auch HErr wiedergegeben. Überall, wo dort im Alten Testament HERR steht, stand ursprünglich JHWH im Grundtext.
Im Neuen Testament hingegen findet man nirgends den Namen Gottes, obwohl der Herr Jesus zum Vater sagte:
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun (Joh 17,26).
Warum der Name Gottes im NT nirgends erwähnt wird, auch nicht in Zitaten, weiß ich nicht. Dort ist allermeist vom "Vater" oder eben von Gott die Rede, manchmal auch von Herr, wobei Herr sowohl auf den Vater angewandt wird, als auch auf Jesus Christus und andere Menschen.
Die Bedeutung von JHWH ist "Ich bin" oder genauer "Ich werde sein". So stellte sich Gott gegenüber Mose vor mit: "Ich bin der Ich bin" bzw. "ich werde sein" (2Mo 3,14).
Da der Herr Jesus Christus die Worte "ich bin..." mehrfach benutzte, unterstellen ihm viele Trinitarier, dass er sich damit als JHWH, als der Gott des AT zu erkennen gegeben habe. Dabei wird verschwiegen, dass auch andere Menschen in der Bibel "ich bin..." benutzen. (mehr hierzu)
Das Wissen um die korrekte Aussprache des Namens Gottes ging im Laufe der Zeit verloren, aber als sehr wahrscheinlich wird "Jahwe(h)" angenommen oder auch "JaHuWaH" (ein interessanter Artikel hierzu auf www.bibel-offenbarung.org). Eine Zeitlang hat man "Jehova" angenommen, aber inzwischen wieder verworfen.
Die Hauptsache
"Hauptsache ist, dass man an Jesus glaubt, alles andere ist doch nicht so wichtig." So kann man es oft hören. Das ist zwar gut gemeint, aber leider nur die halbe Wahrheit. Was zur Errettung wichtig ist, liegt nicht in unserem Ermessen, sondern steht in der Bibel geschrieben:
Johannes schreibt am Ende seines Evangeliums, dass er dies geschrieben hat,
…damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen (Joh 20,31).
Es genügt also nicht, irgendwie an Jesus zu glauben, sondern man muss glauben, dass er der Christus und der Sohn Gottes ist. In dem Glauben hat man das Leben.
Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief:
Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden (Röm 10,9).
Und an die Korinther schreibt er über den Inhalt des Evangeliums, durch das sie errettet werden:
...dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften (1.Kor 15,3b-4)
Der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt auch zu diesem Thema:
Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohepriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln... (Heb 8,1).
Die Hauptsache ist also nicht, dass Jesus Gott ist, wie allgemein behauptet wird, auch nicht irgendwie an Jesus zu glauben, sondern sehr konkret und allgemein verständlich:
Dass Jesus der Sohn, der Bevollmächtigte und der Hohepriester Gottes ist, dass er der Herr ist, für unsere Sünden gestorben und von Gott von den Toten auferweckt worden ist.
Somit geht sein Wirken in zwei Richtungen: Einerseits hat er von Gott Vollmacht erhalten über alles, was im Himmel und auf der Erde ist, andererseits tritt er für uns vor Gott ein.
Zusammengefasst wird das m.E. sehr gut in 1.Tim 2,4-5 beschrieben:
Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.
Aber wer glaubt schon, dass das die Hauptsache ist?
Die Wahrheit erkennen - welche Wahrheit?
Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
(1.Tim 2,4)
Gott sei der Dank dafür, dass das so ist, und dieser Vers ist auch sehr vielen Christen geläufig.
Um welche Wahrheit geht es nun in diesem Zusammenhang?
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus. (Vers 5)
Diese Wahrheit zu erkennen, dass einer Gott ist, gehört demnach zur Errettung. Ist damit Jesus gemeint? Ganz offensichtlich nicht, denn der Gesalbte (Christus) Jesus wird hier als der einzige Mittler zwischen Gott und allen Menschen genannt.
Und welche Art von Wesen hat die Mittlerschaft inne zwischen Gott und den Menschen: ein Mensch, ein Gott oder ein Wesen, das Gott und Mensch zugleich ist?
Für den menschlichen Verstand wäre es durchaus einleuchtend und angenehm, wenn das ein Wesen wäre, das beides ist, Mensch und Gott. Die Bibel sagt aber:
"Der Mensch Christus Jesus" ist dieser Mittler.
Diese Wahrheit zu erkennen, dass ein Mensch, und zwar der Mensch Jesus, der gesalbte Gottes, der einzige Mittler ist zwischen Gott und allen Menschen, gehört also ebenso zur Errettung.
Es ist Gottes ausdrücklicher Wille, dass alle Menschen zur Erkenntnis dieser Wahrheit kommen.
Einer oder drei?
Es erscheint mir sehr abwegig zu sein, aber recht oft wird in dem dreimal "Heilig" in Jesaja 6 und Offenbarung 4 ein Beleg für die Dreieinigkeit Gottes gesehen.
In Off. 4 heißt es in Vers 8:
Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!
Betrachtet man den Kontext, dann sieht man auch in anderen Versen und wiederholt eine dreifache Nennung von Bezeichnungen und Eigenschaften Gottes. Bestärken diese "Dreiergruppen" die trinitarische Beschreibung Gottes?
Jaspis Blitze Heilig Herr der war Herrlichkeit Herrlichkeit |
Sarder Stimmen heilig Gott der ist Ehre Ehre |
Smaragd Donner heilig Allmächtiger der kommt Danksagung Macht |
Vers 3 5 8 8 8 9 11 |
Nun kann man natürlich in Sektenmanier nur diese Dreiergruppen hervorheben und den Kontext unberücksichtigt lassen, davon rate ich aber dringend ab. Der Text aus Off. 4 im Zusammenhang lautet nämlich (Hervorhebungen durch mich):
Vers 2 Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. 3 Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sarder, und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd. 4 Und rings um den Thron sah ich vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Siegeskränze. 5 Und aus dem Thron gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, welche die sieben Geister Gottes sind. 6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und rings um den Thron vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten. 7 Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen und das zweite lebendige Wesen gleich einem jungen Stier, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht wie das eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler. 8 Und die vier lebendigen Wesen hatten, eines wie das andere, je sechs Flügel und sind ringsum und inwendig voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt! 9 Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Thron sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, 10 so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, und werden ihre Siegeskränze niederwerfen vor dem Thron und sagen: 11 Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.
Man beachte besonders Vers 8, denn da sind gleich drei solche Dreiergruppen zu finden.
Aber kann wirklich jemand angesichts dieser Aussagen ernsthaft behaupten, dass hier ein Gott gemeint sei, der zugleich aus drei Personen besteht? Ich meine, das wäre geradezu gotteslästerlich. In Vers 2 heißt es ausdrücklich: "Auf dem Thron saß einer."
Ewiges Leben
Worin liegt der Unterschied, ob man nun an einen dreieinigen Gott glaubt, oder ob man glaubt, dass der Vater allein wahrer Gott ist? Ist das denn so wichtig?
Nun, nach dem was Jesus Christus gesagt hat, hängt das ewige Leben davon ab, dass man erkennt, dass der Vater allein wahrer Gott und dass Jesus selbst der Gesalbte Gottes ist (Joh 17,3). Und wenn Jesus Christus vom ewigen Leben spricht, dann sollten wir besonders hellhörig sein, denn es gibt m.E. nichts Wichtigeres für uns als das ewige Leben - und niemanden, der darüber besser Bescheid weiß als er und sein Vater, in dessen Namen und Auftrag er geredet hat.
Aber offensichtlich gab es zu allen Zeiten - und gibt es bis heute - Menschen, die meinen, es besser zu wissen als unser Herr Jesus. Der überwiegende Teil der Christen glaubt lieber den Erfindungen der Theologen und folgt der großen Mehrheit nach, die behaupten, dass der eine Gott irgendwie ein geheimnisvolles Gebilde aus drei Personen sei.
Es ist nun nicht mein Anliegen, irgendjemanden zu richten, das war auch nicht das Anliegen Jesu. Er sagte selbst:
… wenn jemand meine Worte hört und nicht befolgt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat (Joh 12,48-50).
Es liegt also an jedem selbst, ob er die Worte Jesu annimmt oder verwirft, ob er Jesus glaubt, der gesagt hat, dass der Vater allein wahrer Gott ist, oder ob er das nicht glaubt.
Der Gott der Bibel ist einer
Gott selbst hat gesagt: Außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 45,5)
Der Herr Jesus hat gesagt: Der Vater allein ist der wahre Gott. (Joh 17,3)
Paulus hat gesagt: Für uns ist nur einer Gott, der Vater. (1.Kor 8,6)
Jakobus hat gesagt: Nur einer ist Gott. (Jak 2,19)
Judas hat gesagt: Der alleinige Gott rettet uns durch Jesus Christus. (Jud 24-25)
Johannes hat gesagt: Auf dem Thron saß einer. (Off 4,2)
Weitere Bibelstellen dazu lauten:
Röm 3,30 Denn Gott ist einer.
Gal 3,20 Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist nur einer.
1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.
Eph 4,6 ... ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.
Mk 10,18 Niemand ist gut als nur einer, Gott.
1.Kor 8,4 ... so wissen wir ... dass kein Gott ist als nur einer.
Mk 12,32 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm.
Und dies ist sind längst nicht alle Bibelstellen, die davon reden, dass Gott nur ein einziger ist.
Wie sollte man es noch klarer ausdrücken? Und vor allem: Wo sind die Stellen, die Gott als einen Gott, bestehend aus mehreren Personen beschreiben, wie die Dreieinigkeitslehre es tut? Im Sommer 2014 wurde mir zum Beispiel ein 14-seitiger Brief von Andreas Steinmeister (Lehrer in einigen Brüdergemeinden) weitergeleitet, wo er schreibt: "Die Trinitätslehre beinhaltet nichts anderes als dass es drei Personen gibt, die Gott sind ... In der Tat kann man es mit dem Verstand nicht fassen, wohl aber im Glaubensgehorsam annehmen." Eine Bibelstelle dazu hat er natürlich nicht angegeben, denn es gibt sie nicht. Was also meint er dann mit Glaubensgehorsam, wenn dieser sich nicht auf die Heilige Schrift gründet, sondern in direktem Widerspruch zu ihr steht?
Ein Zitat von Karl-Heinz Ohlig aus seinem Buch "Ein Gott in drei Personen" scheint mir hier angebracht zu sein:
Wenn es feststeht, und daran scheint kein Weg vorbeizuführen, dass Jesus selbst nur vom Gott Israels, den er Vater nannte, und nichts von seiner eigenen späteren "Vergottung" wusste, mit welchem Recht kann dann eine Trinitätslehre normativ sein? […] Wenn man die Trinitätslehre auf "Offenbarung" gründet, muss man auch sagen können, wo und auf welcher Stufe denn um alles in der Welt diese Offenbarung erfolgt sei: durch Jesus, durch neutestamentliche Aussagen, durch die Apologeten oder gar Origenes oder Augustinus? Wie auch die einzelnen Etappen zu interpretieren sein mögen, so steht doch fest, dass die Trinitätslehre [...] keinerlei biblische Grundlage besitzt.
Herr oder Gott - ein Unterschied?
Trinitarier sagen oft, dass Jesus Gott sei, weil er Herr (griechisch: Kyrios) genannt werde; ein Titel, welcher im AT oft für JHWH verwendet wird. Und in der Tat wird Jesus Christus im NT sehr oft Herr genannt. Ich glaube allerdings, dass der Titel Herr für den Herrn Jesus eher dazu dient, ihn von Gott zu unterscheiden, als dazu, ihn damit als Gott zu bezeichnen. Anhand einer Passage in Joh. 6 möchte ich das verdeutlichen.
Petrus antwortete dem Herrn Jesus auf die Frage, ob sie - die 12 Jünger - ihn auch verlassen wollen, folgendes:
Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. (Joh 6,68b-69)
Nach trinitarischer Lesart gäbe es für diesen Satz sinngemäß mehrere mögliche Endungen:
- ... wir haben geglaubt und erkannt, dass du der lebendige Gott bist
- ... wir haben geglaubt und erkannt, dass du der wahre Gott bist
- ... wir haben geglaubt und erkannt, dass du der menschgewordene Gott bist
- ... wir haben geglaubt und erkannt, dass du der allmächtige Gott bist
- ... wir haben geglaubt und erkannt, dass du eine Erscheinungsform Gottes bist
usw.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen, aber sinngemäß muss Jesus in irgend einer Weise Gott sein, er kann nicht der Heilige Gottes sein, denn damit ist er nicht mehr Gott - nach trinitarischer Lesart.
Die Bibel zeigt uns jedoch hier und an unzähligen anderen Stellen deutlich, dass der Herr Jesus klar von Gott unterschieden wird und dass er von Gott zum Herrn gemacht wurde, zum Beispiel in Apg 2,36
Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Desgleichen dient auch in den Briefanfängen des NT der Titel Herr zur Unterscheidung Jesu Christi von Gott, in welchen es sehr oft heißt:
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus
Den Herrn Jesus als den wahren Gott zu benennen, nimmt dem wirklich wahren Gott die Ehre und Einzigartigkeit, die er auch nach Jesu eigenen Worten hat (Joh 17,3) und auch an anderer Stelle mehr als eindeutig zum Ausdruck kommt (1.Thess 1,9-10). Den Herrn Jesus hingegen als Herrn zu bekennen, ehrt Gott, den Vater (und unterscheidet ihn von ihm, wie es die Bibel auch tut):
Phil. 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Ich und der Vater sind eins
Dies sagte Jesus in Joh 10,30. Im selben Kapitel sagte er, dass er der Sohn Gottes ist (V 36) und dass seine Kritiker seine Werke ansehen sollen "damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!" (V 38)
- Ist nun mit diesem erwähnten "Ich und der Vater sind eins" gemeint, dass Jesus der Vater ist, also eins im Sinn von einer?
- Oder ist damit gemeint, dass er mit dem Vater zusammen ein Gott ist?
- Oder ist damit eher gemeint, dass Jesus völlig den Willen des Vaters tut, also mit ihm eins ist im Sinn von einig?
In Joh 17,11 bittet Jesus seinen Vater für seine Nachfolger "dass sie eins seien wie wir!", ebenso in Vers 21-22
"damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind."
Noch eine weitere Bibelstelle redet vom eins sein:
"Der aber pflanzt und der begießt, sind eins" (1.Kor 3,8).
Hier ist von Paulus und Apollos die Rede.
Was also bedeutet "eins sein"? Einer oder einig? Ich denke, dass diese Bibelstellen klar genug zum Ausdruck bringen, dass damit einig gemeint ist d.h. auf das Eine gerichtet, dasselbe Ziel verfolgend usw. und dass dadurch keineswegs der Unterschied zwischen Jesus Christus und seinem Vater aufgehoben wird.
(Mehr hierzu anhand von Joh 17)
Im Namen des ...
Was in der Volkskirche längst Gang und Gäbe ist, hält auch in landeskirchlichen Gemeinschaften und Freikirchen mehr und mehr Einzug, nämlich, dass die Versammlungen trinitarisch begonnen werden:
"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Das hört sich irgendwie wichtig und umfassend an, klingt irgendwie würdevoll und bedeutsam. Außerdem war es, wenn ich richtig informiert bin, ein Beschluss in der frühen Kirche um 381 n.Chr., dass eine Zusammenkunft von Gläubigen nur dann "Gottesdienst" genannt werden darf, wenn sie "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" durchgeführt wird. (Drei-Kaiser-Edikt)
Allerdings entspricht das alles nicht der Aufforderung und Verheißung der biblischen Berichte und von Jesus selbst.
Jesus sagte:
…wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte (Mt 18,20).
Ebenso sagte der Apostel Paulus:
Alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn! (Kol 3,17)
Eine Ausnahme bildet der Taubefehl in Mt 28,19:
…und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes…
wobei sowohl in der Lehre als auch in der Praxis die Taufen immer ausschließlich auf den Namen des Herrn Jesus allein durchgeführt wurden (Apg 2,38; 8,16; 10,48; 19,5; Röm 6,3-4; Gal 3,27)
In wessen Namen sollen sich die Gläubigen versammeln bzw. alles tun?
Schlicht und einfach im Namen des Herrn Jesus, des Gesalbten Gottes.
Ist der Heilige Geist eine Person?
Nirgends in der Bibel wird der Heilige Geist als eine Person oder als eigenständiges Wesen bezeichnet. Er hat auch keinen Namen, während Gottes Name bekannt ist, nämlich JHWH, meist Jahweh oder auch JaHuWaH gesprochen.
Auch der Name des Sohnes Gottes ist bekannt: Jesus (bzw. Jeshua oder auch Jashuah, je nach Sprache und Schreibweise).
Und von einigen Engeln werden uns in der Bibel die Namen genannt, z.B. Michael oder Gabriel usw., nicht aber vom Heiligen Geist.
Es wird auch nirgends in der Bibel zum Heiligen Geist geredet oder gebetet, auch wenn das im Laufe der Kirchengeschichte sehr oft getan wurde und wird, besonders in alten und auch neuen Liedern.
Nun gibt es durchaus einige Bibelstellen, von denen man ohne weiteres ein "Person sein" des Heiligen Geistes ableiten könnte, vor allem dann, wenn man diejenigen Stellen ausblendet, die dagegen sprechen.
Einerseits steht geschrieben, dass der Heilige Geist redet, leitet, überführt, tröstet, erinnert, sendet usw.
Andererseits fiel er auf Menschen, er wurde ausgegossen, Menschen wurden mit ihm getauft, von ihm erfüllt oder mit ihm gesalbt.
Wenn der Heilige Geist eine Person wäre (oft wird behauptet, er sei die dritte Person Gottes), dann sollte er zumindest an einigen der folgenden Bibelstellen mit erwähnt werden:
Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein. (Mt 24,36)
...doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. (Joh 16,32)
Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm den Lobpreis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! (Off 5,13b)
...ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. (Off 3,5)
Müssen wir mehr über den Heiligen Geist sagen, als es die Bibel tut? Warum sollte er als Person bezeichnet werden, wenn die Bibel das nicht tut, außer eben zur Begründung der unbiblischen Trinitätslehre?
Ich meine, dass es genügt, von ihm als vom Heiligen Geist zu sprechen. Dann gehen wir nicht über die Schrift hinaus.
Mir persönlich wurde vor einigen Jahren vom damaligen Verbandsvorsitzenden des Liebenzeller Gemeinschafts-Verbandes, Friedhelm Geiß, gesagt: "Stephan, wenn Du nicht unterschreibst, dass der Heilige Geist eine Person ist, kannst Du bei uns nicht Mitglied sein." Nun, seit dieser Zeit bin ich es auch nicht mehr.
(Der Heilige Geist - ausführlicher)
Ist Jesus Gesetzgeber und somit Gott?
Jesus Christus sagte mehrfach "ich aber sage euch..." (in Matth. 5). Das wird recht häufig genannt als Beleg dafür, dass er Gesetze erlassen habe - und somit sei er logischerweise Gott.
Jesus ist aber nicht Gesetzgeber, sondern der Mittler des neuen Bundes, so wie Mose der Mittler des ersten Bundes war.
Der Herr Jesus sagte: Eher vergehen Himmel und Erde, als dass ein Jota (kleinster Strich) vom Gesetz vergeht (Mt 5,18), oder auch eines seiner Worte (Mt 24,35). Warum? Weil Mose und Jesus jeweils Gott sind? oder aber weil beide in göttlicher Autorität geredet haben?
Beide redeten im Auftrag Gottes.
Alles, was Jesus geredet hat, war nicht sein eigener Entschluss oder Gedanke, sondern ausschließlich das, was er von seinem Vater gehört hat. So steht beispielsweise geschrieben:
Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll (Joh 12,49).
Gott sagte zu Mose:
Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde (5.Mo 18,18).
Somit dürfte jedem klar sein, in wessen Namen und in wessen Autorität der Herr Jesus geredet und gehandelt hat, und dass nicht er selbst es war, der Gesetze erlassen hat.
Ist Jesus nach Philipper 2,5-11 Gott?
Nicht selten wird Phil. 2 genannt um zu "beweisen", dass Jesus Christus Gott ist. Damit das auch wirklich klar aus dieser Passage hervorgeht, habe ich sie nun etwas überarbeitet. Allerdings so, dass die "Korrekturen" leicht erkennbar sind. Möglicherweise öffnet diese Version dem einen oder anderen etwas die Augen. Hoffentlich. Ich bete jedenfalls dafür.
Phil. 2,5-11
5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus (Christus heißt: Gesalbter, aber Gott wird nicht gesalbt, also „Christus“ weglassen!) Jesus war,
6 der in Gestalt Gott(es) war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich (Gott gleich zu sein und deswegen selbst Gott zu sein wären zwei Götter) zu sein.
7 Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden,
8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam (wem gehorsam?) bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat Gott ihn sich selbst auch hoch erhoben und ihm sich selbst den Namen verliehen, der über jeden Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu vor Jesus jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen,
11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr Gott ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Vielleicht sollten Trinitarier die Stelle in ihrer Bibel hiermit überkleben, oder jemand arbeitet das in eine moderne Übersetzung hinein (möglicherweise ist das bereits geschehen?).
Den Übrigen aber empfehle ich - und das nun allen Ernstes - die Heilige Schrift unverändert zu belassen und Jesus, den Gesalbten, als das zu sehen, was er tatsächlich ist:
Wahrer Mensch vom wahren Gott.
Jesus ist der Knecht Gottes
Jesus wird in der Heiligen Schrift wiederholt "der Knecht Gottes" genannt und das zunächst prophetisch im Alten Testament, dann aber auch im Neuen Testament und auch noch nach seiner Himmelfahrt. Das passt - wie so vieles in der Bibel - nicht zum Dogma der Dreieinigkeit, nach welchem Jesus gleich ewig, gleich mächtig und gleichrangig wie sein Vater ist.
Mose wird als der Knecht Gottes bezeichnet (z.B. 2.Mo 14,31; Mal 3,22) und Gott sagte zu Mose, dass er aus den Söhnen Israels einen Propheten wie ihn erwecken werde:
Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. (5.Mo 18,18)
Gott gibt diesem Propheten also Befehle, was dieser zu seinen Brüdern reden soll (dann kann dieser Prophet nicht Gott selbst sein). Das ganze Volk und insbesondere dieser Knecht Gottes sollen nach Gottes Willen Zeugen sein, dass es außer JHWH keinen Gott gibt (Jes 43,10).
Das Volk Israel hält bis heute größtenteils treu an diesem Zeugnis fest und auch der Herr Jesus hat dieses Zeugnis treu abgelegt (Joh 17,3), die meisten seiner sogenannten Nachfolger aber verweigern ihm seit dem vierten Jahrhundert hierin aufgrund der Trinitätslehre (oder besser: der "Drei-Götter-Lehre") die Nachfolge.
Eine weitere bedeutsame Stelle im AT findet sich in Jes. 49,5-6 und es ist beachtenswert, wer hier wen zu was macht:
Und nun spricht JHWH, der mich von Mutterleib an für sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen und damit Israel zu ihm gesammelt werde - und ich bin geehrt in den Augen JHWH's, und mein Gott ist meine Stärke geworden -, ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.
Die Apostel Petrus und Johannes wurden vom hohen Rat ernstlich bedroht, sie sollten nicht im Namen Jesu zu irgendeinem Menschen reden. Die ganze Begebenheit berichteten diese der Gemeinde zu Jerusalem. Diese wiederum betete daraufhin einmütig zu Gott (nicht zu Jesus). In diesem Gebet ist so viel wichtiges enthalten, dass ich es hier ganz wiedergebe:
Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist;der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker?Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten."Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus,den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden;indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Apg 4,24-30)
Zweimal wird der zu diesem Zeitpunkt bereits erhöhte Herr Jesus Christus der heilige Knecht Gottes genannt. Hat dieses Gebet Wohlgefallen gefunden bei Gott? Der nächste Vers gibt uns die Antwort:
Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. (V. 31)
Es geht weder in diesem Artikel noch auf dieser ganzen Internetseite darum, den Herrn Jesus Christus in irgendeiner Weise zu degradieren, sondern Gott die Ehre zu geben, die ihm als dem allein wahren Gott zusteht. Sein Gesalbter, der Herr Jesus, suchte ebenso nicht seine eigene Ehre, sondern die Ehre dessen, der ihn gesandt hat (Joh 7,16-18).
Jesus Christus sitzt zur Rechten Gottes und wird dort für immer sein (Heb 10,12). Er bleibt seinem Gott und Vater untertan.
Kann Jemand außer Gott solche Wunder tun?
Ja natürlich. Jeder, der von Gott dazu bevollmächtigt wird, kann solche Wunder tun.
Eine Auswahl an Beispielen:
- Mose hat die 10 Plagen über Ägypten gebracht und das Schilfmeer geteilt
- Josua hat Sonne und Mond zum Stillstand gebracht und den Jordan geteilt
- Elia und Elisa haben den Jordan geteilt
- Elisa hat einen Toten auferweckt und einen Aussätzigen geheilt
- Petrus und Paulus haben Tote auferweckt
- die Apostel haben Kranke geheilt und Dämonen ausgetrieben
- sie haben Vollmacht erhalten, Sünden zu vergeben usw.
Für die Juden sei es völlig klar gewesen, dass Jesus Gott sei, denn nur Gott kann solche Wunder tun, also ist Jesus Gott - so wird es oft von Trinitariern behauptet. Die Bibel sagt aber - wie so oft - etwas ganz anderes als die Trinitarier: Für die Obersten der Juden und auch für die Juden im Allgemeinen war klar, dass die Wunder, die Jesus tat, ein Beweis dafür sind, dass Gott mit ihm ist.
So sagte es Nikodemus in Joh. 3,2:
Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
in etwa dasselbe sagte der geheilte Blindgeborene in Joh. 9,30-33:
Es ist doch erstaunlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat doch meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Anbeginn hat man nicht gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun.
ebenso erklärte Petrus in der Pfingstpredigt (Apg 2,22-24):
Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst - diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde.
und bei Kornelius in Apg. 10,38:
... Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.
Die Zeichen und Wunder, die der Herr Jesus Christus und auch die Apostel taten, waren ein Beleg dafür, dass diese Menschen von Gott bevollmächtigt waren und dass das, was der Herr Jesus oder die Apostel sagten, von Gott beglaubigt, bestätigt wurde, wie es in Heb 2,3-4 geschrieben steht:
... wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten? Sie ist ja, nachdem sie ihren Anfang damit genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
"Christi Werke erweisen ihn als Gott" - so schreibt z.B. Andreas Steinmeister bei soundwords.de am Ende seines Artikels (Auszug) über den Johannesprolog; und so sagen und glauben mit ihm viele Christen.
Aber der Herr Jesus sagte:
... die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat. (Joh 5,36)
Hat also Gott einen Vater - wenn es denn stimmt, dass die Werke des Gesalbten (= Christus) ihn als Gott erweisen? Wahrscheinlicher aber ist, dass Andreas Steinmeister und mit ihm ein Heer von Theologen im Widerspruch zum Herrn Jesus stehen. "Das hat Jesus als Mensch gesagt" wird häufig von ihnen als Begründung hinzugefügt. Damit suggerieren sie, dass die Worte Jesu, die nicht mit ihrer Theologie vereinbar sind, nur von kurzer Gültigkeitsdauer seien. Eine theologische Lüge zieht eben weitere Lügen nach sich.
Klartext oder Auslegung?
Die Befürworter der Trinitätslehre sagen, dass sie eine biblische Lehre sei. Gegner der Trinitätslehre sagen, sie sei völlig unbiblisch. Ist die Bibel in dieser Sache so undeutlich?
Wenn ein Bibeltext, der klar redet, den Auslegungen der Theologen widerspricht, sollte man meinen, dass jeder ernstzunehmende Gläubige den Klartext der Bibel ohne zu zögern jeder menschlichen Auslegung oder Interpretation vorziehen würde. Doch das Gegenteil ist leider der Fall, wie ich an folgendem Beispiel zeigen will.
Auf der einen Seite:
• Das höchste aller Gebote lautet: Höre...! Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr! (5.Mo 6,4; Mk 12,29)
• Gott sagt: Ich bin JHWH und sonst keiner, außer mir gibt es keinen Gott (Jes 45,5).
• Jesus sagte, dass der Vater allein wahrer Gott ist (Joh 17,3).
• Der Apostel Paulus sagte, dass es wohl viele gibt, die Gott genannt werden, aber dass wir dennoch nur einen Gott haben, den Vater (1.Kor 8,6).
• Gott ist (nur) einer (Röm 3,30; Gal 3,20)
• Jakobus sagte, dass nur einer Gott ist und du recht daran tust, wenn du das glaubst (Jak 2,19).
• Johannes sah in der Offenbarung einen auf dem Thron sitzen (Off 4,2 ff).
Auf der anderen Seite:
Die Theologen und Ausleger sagen, dass der eine Gott aus drei Personen bestehe und begründen das z.B. mit folgenden Bibelstellen:
• Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich. (1.Mo 1,26)
• Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig (3x heilig) ist der HERR der Heerscharen! (Jes 6,3; Off 4,8).
• Taufbefehl: ...tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt 28,19)
• Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen (2.Kor 13,13).
Die Bibelstellen im 2. Teil werden erfahrungsgemäß als die klarsten biblischen Aussagen für die Dreieinigkeitslehre angesehen, aber in der Tat beschreibt keine dieser Stellen Gott auch nur annähernd als ein Wesen aus drei Personen.
Es gibt schlichtweg keine solche Bibelstelle.
Dagegen reden die Beispiele im 1. Teil für jeden klar und verständlich davon, dass nur einer Gott ist bzw. dass Gott nur einer ist, und das ist der Vater allein.
Es ist kaum zu glauben, dass die meisten sogenannten Gläubigen der unbiblischen Auslegung mehr Glauben schenken als dem Klartext der Heiligen Schrift, aber leider ist es so.
Monotheismus
Als Monotheismus bezeichnet man den Glauben an nur einen Gott. Die Worte stammen aus dem Griechischen, "mono" ist eins, einer, ein; und theismus, da steckt "theos" drin, was Gott bedeutet, also ein Gott bzw. ugs: "Ein-Gott-Glaube"
Nun ist in unsrer Zeit oft von den drei monotheistischen Religionen die Rede. Gemeint sind damit das Christentum, das Judentum und der Islam. Die beiden letztgenannten erkennen sich gegenseitig als solche an, dem Christentum wird aber von beiden vorgeworfen, nicht wirklich monotheistisch zu sein.
Dieser Vorwurf ist durchaus berechtigt, denn die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist im Grunde eine "Drei-Götter-Lehre", auch wenn vehement von den meisten Christen behauptet wird, der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Heilige Geist ist Gott, und doch seien die drei zusammen nur ein Gott. Wie das gehen soll, können die Theologen selbst nicht schlüssig erklären und eine entsprechende Bibelstelle, die das auch nur ansatzweise ausdrücken würde, sind sie bis heute schuldig geblieben. Die bloße Behauptung allein aber ist bei weitem kein Beleg für die Wahrhaftigkeit einer solchen Aussage und die Regeln der Mathematik werden nunmal nicht zugunsten der nachbiblischen Konzile und irgendwelcher theologischer Erfindungen außer Kraft gesetzt.
Dass es sich bei der Trinitätslehre nicht um eine biblische Lehre handelt, hat auch ein namhafter katholischer Theologe herausgearbeitet und er formuliert:
"Wenn es feststeht, und daran scheint kein Weg vorbeizuführen, dass Jesus selbst nur vom Gott Israels, den er Vater nannte, und nichts von seiner eigenen späteren "Vergottung" wusste, mit welchem Recht kann dann eine Trinitätslehre normativ sein? […] Wenn man die Trinitätslehre auf "Offenbarung" gründet, muss man auch sagen können, wo und auf welcher Stufe denn um alles in der Welt diese Offenbarung erfolgt sei: durch Jesus, durch neutestamentliche Aussagen, durch die Apologeten oder gar Origenes oder Augustinus? [...] Wie auch die einzelnen Etappen zu interpretieren sein mögen, so steht doch fest, dass die Trinitätslehre, wie sie sowohl im Osten wie erst recht im Westen am Ende "Dogma" wurde, keinerlei biblische Grundlage besitzt und auch keine "ununterbrochene Aufeinanderfolge" (continua successio) kennt ..."
(K-H Ohlig in: Ein Gott in drei Personen? Vom Vater Jesu zum Mysterium der Trinität)
Wer also an der Trinitätslehre festhält, sollte sich besser nicht als Monotheist bezeichnen, denn er glaubt somit nicht an nur einen Gott, sondern an drei Götter.
Der Herr Jesus Christus war Monotheist, denn er glaubte, dass der Vater allein wahrer Gott ist (Joh 17,3) und er nannte seinen Vater seinen Gott (Joh 20,17; Off 3,12 u.a.).
Wer will ihm darin nachfolgen?
Nachfolgen
Kann man jemanden ernsthaft als Nachfolger Jesu bezeichnen, der nicht glaubt, was Jesus geglaubt hat, der nicht anbetet, was Jesus angebetet hat, der in seinen Reden nicht dieselbe Wahrheit verkündet, die Jesus verkündet hat?
Jesus nannte sich "einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe" (Joh 8,40).
Gott selbst hat mehrfach Jesus als denjenigen bestätigt, der die rechte Lehre hat:
"Und es kam eine Wolke, die sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört!" (Mk 9,7 und andere)
Jesus betete Gott an: "Wir beten an was wir kennen." (Joh 4,22)
Zuvor schon hatte Gott als Verheißung (auch als Warnung) durch Mose zum ganzen Volk gesagt:
Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern (5.Mo 18,18-19)
Wir sollten Jesus nachfolgen in dem, was er glaubte und sagte, denn er ist der einzige Weg zu Gott. Übrigens bezeichnete er sich als den Weg und nicht als das Ziel.
Der Vater ist das Ziel!
Steht der Begriff "Dreieinigkeit" in der Bibel?
Nein. Gegner wie Befürworter der Trinitätslehre sind sich immerhin darin einig, dass es die Begriffe Trinität, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder ähnliche in der Bibel nicht gibt.
Auch viele andere Worte, die in dieser Lehre gebraucht werden, kommen in der Bibel nicht vor, z.B. Seinsweisen, Hypostasen, Erscheinungsform, Substanz, vor aller Zeit geboren, Gott wurde Mensch, ungeteilt und unvermischt, wahrer Gott und wahrer Mensch usw.
Andere benutzte Worte kommen zwar vor, aber nicht in Bezug auf Gott selbst, z.B.
- Person -> Gott sieht keines Menschen Person an (Gal 2,6)
- Wesen -> Gottes unsichtbares Wesen [...] wird erkannt (Röm 1,20)
Als ich mich auf die Suche nach einer biblischen Bestätigung für die Dreieinigkeit / Trinitätslehre machte (ich habe damals noch daran geglaubt), telefonierte ich mit dem damaligen Leiter der Bibelschule in Bad Liebenzell. Auch er sagte mir, dass es weder den Begriff an sich noch eine ausdrückliche Lehre darüber in einem konkreten Vers der Bibel gäbe. Die Trinitätslehre beruhe auf Auslegung von Stellen wie dem Taufbefehl oder dem Gruß am Ende des 2. Korintherbriefes 2.Kor 13,13 oder eben Auslegungen und logischen Schlussfolgerungen (wenn man diese und jene Stellen zusammen nimmt, kann es gar nicht anders sein...).
Inzwischen bin ich sehr vielen Menschen begegnet, welche die Trinitätslehre vertreten aufgrund mehr oder weniger logischer Überlegungen, die aber gleichzeitig jegliche logische Infragestellung verurteilen und eindeutige biblische Argumente gegen die Trinitätslehre ignorieren. Leider.
Im Nov 2012 z.B. sprach ich mit einem Trinitarier über Heb 1,9; er brachte es verständlicher Weise nur äußerst widerwillig über seine Lippen, dass der Sohn Gottes, welcher hier zwar Gott genannt wird - wie auch schon in Vers 8 - von seinem Gott gesalbt wurde, obwohl es dort wörtlich steht. Ich würde sagen, damit ist er wohl der trinitarischen (Un)logik gefolgt, nicht aber der biblischen Logik.
Verheißungen des Glaubens
Gegen Ende seines Evangeliums zieht Johannes quasi das Resümee und beschreibt den Grund und die Absicht seines Buches. Er zeigt die erstrebenswerten Folgen auf, welche der rechte Glaube mit sich bringt. Den zu fördern ist nämlich sein Ziel.
Er sagt in Joh 20,31:
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Dies ist eine wunderbare Verheißung, bei der es um nichts weniger geht als um das wahre Leben. Dieses Leben ist nach den Worten der Heiligen Schrift bedingt durch den Glauben, dass Jesus der Christus (= der Messias, der Gesalbte) und dass er der Sohn Gottes ist. Diesen Gedanken führt Johannes auch in seinem ersten Brief fort:
1.Joh 4,15 Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist.
1.Joh 5,5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
1.Joh 5,13 Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.
Das sind einige der zuverlässigen Verheißungen Gottes für die Menschen, die glauben, dass Jesus der Messias und der Sohn Gottes ist. Darf ich die Frage stellen, wo die Verheißungen sind, die den Menschen gelten, die glauben, dass Jesus "Gott selbst" oder "Gott, der Sohn" oder "die zweite Person des dreieinigen Gottes" ist? In der Bibel sind sie jedenfalls nicht zu finden.
Verstehst du das?
So ähnlich fragte Philippus den Kämmerer in Apg 8. Und dann erklärte er ihm die prophetischen Schriften und das Evangelium von Jesus Christus. Philippus legte offensichtlich großen Wert darauf, dass der Kämmerer verstand, worum es ging.
Jesus erzählte einst das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld und erklärte seinen Jüngern anschließend die Bedeutung. Dabei sagte er:
sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und nimmt weg, was in sein Herz gesät war (Mt 13,19).
Das Problem liegt offensichtlich im "nicht verstehen"
Das erste aller Gebote beinhaltet u.a., Gott zu lieben mit ganzem Verstand (Mk 12,30).
Und Paulus wirft den Korinthern vor, dass einige in Unwissenheit über Gott seien (1.Kor 15,34).
Wer aufmerksam die Bibel liest, der wird feststellen, dass es darin auffallend oft um verstehen, erkennen, wissen und einsehen geht.
Wie ist das nun mit der Beziehung zwischen Jesus und Gott? Auch da ist nichts geheimnisvolles dabei. Gott nennt Jesus seinen Sohn, Jesus nennt Gott seinen Vater. Das ist selbst für jedes Kind leicht verständlich.
Die Theologen und sogenannten Kirchenväter haben das alles leider furchtbar verkompliziert und im vierten und fünften Jahrhundert in unbiblische Formulierungen gepackt, die sie selbst nicht verstanden haben. Auch bis heute werden sie von niemandem wirklich verstanden, aber jeder wird mit ewiger Verdammnis bedroht, der ihren Beschlüssen nicht glaubt (s. Athanasium).
Vor solchen Lehrern hat der Apostel Paulus gewarnt indem er sagte:
Sie verstehen nichts, weder was sie sagen noch was sie so fest behaupten (1.Tim 1,7).
Auch der Herr Jesus hat ganz pauschal vor den Schriftgelehrten gewarnt:
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern (Luk. 20,46)
Ihre Lehren nannte Jesus einen Sauerteig, vor dem man sich ebenfalls hüten soll (Mt 16,12).
Die Bibel hingegen ist einfach zu verstehen, was das Verhältnis zwischen Jesus und Gott, seinem Vater, betrifft:
Jesus wurde von Gott durch den Heiligen Geist gezeugt (Lk 1,35), er wuchs heran und lernte an dem, was er litt, den Gehorsam (Heb 5,8). Er wurde gehorsam bis zum Tod, ja sogar bis zum Tod am Kreuz. Darum (aus diesem Grund) hat Gott ihn so hoch erhoben und über alles gesetzt (Phil 2,9). Gott hat seinen Sohn zum Herrscher gemacht über seiner Hände Werk, er hat alles unter seine Füße gelegt. (Ps 8,7 und Heb 2,8).
Gott selbst bleibt natürlich über Jesus erhaben (1.Kor 15,27).
Ist das alles nun schwer zu verstehen? Ich meine nicht.
Von Gott dazu gemacht
Jesus von Nazareth trägt verschiedene Titel wie z.B. der Christus Gottes, Herr der Herren, Hoherpriester in Ewigkeit, Sohn Gottes und andere. Diese Titel hat er nicht von sich aus, sondern von Gott. Das möchte ich anhand einiger Bibelverse belegen:
Joh 5,30 Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
1.Kor 1,30 Durch ihn (Gott) aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.
Heb 2,10 Denn es geziemte ihm (Gott), um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Rettung durch Leiden vollkommen zu machen.
Heb 3,1b-2 Betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus, der treu ist dem, der ihn dazu gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause!
Heb 5,5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt."
Phil 2,8b-9 …und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist.
Eph 1,20 ...die hat er (Gott) in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat.
Alles, was Jesus Christus hat oder ist, hat er nicht aus sich selbst, sondern er hat es von seinem Gott und Vater empfangen, von dem allmächtigen und alleinigen Gott. Siehe dazu auch Jesus Christus - gesandt und bevollmächtigt.
Warum ist mir das Thema Dreieinigkeit so wichtig?
Ein Auszug aus einer eMail-Antwort im Dez. 2019 auf die Frage, warum mir die Ablehnung der Lehre von der Dreieinigkeit Gottes so wichtig ist:
Die Wichtigkeit ergibt sich u.a. aus der Frage, wie wichtig es ist, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. In den vergangenen Wochen z.B. ist mir erneut und wiederholt die Aussage begegnet, dass Gott Mensch geworden sei.
Ist das Wahrheit oder Lüge?
Nicht nur in Joh 3,16 findest Du die Antwort auf diese Frage, sondern schon in Ps 2,7, was in Apg 13,33 zitiert wird (auch in Heb 1,5 und 5,5). Das selbe Zeugnis findest Du ebenso bei der Taufe Jesu in Mt 3,17 und den Parallelstellen. Es ist nun nicht das Zeugnis irgend eines Menschen, sondern Gottes ureigenes Zeugnis über Jesus. Wenn Gott sagt, wer Jesus ist, wer er in Bezug zu ihm ist, dann sollten wir ihm das glauben. Überall an diesen Stellen (und nicht nur an diesen) steht geschrieben, dass Jesus Gottes Sohn ist. Nirgends jedoch steht geschrieben, dass Gott Mensch geworden sei, auch nicht, dass Gott in Jesus Mensch geworden sei (was manche - wohl aus diplomatischen Gründen - behaupten).
Können wir gerettet werden, wenn wir Gott nicht glauben? Ich maße mir nicht an, darüber zu urteilen, wer gerettet wird und wer verloren geht. Gott ist der gerechte Richter. Aber was ist die Folge, wenn wir Gott nicht glauben? In 1.Joh 5,10 steht: "wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat." Würdest Du sagen, dass ein solcher, der Gott zum Lügner macht, dennoch gerettet wird? Und wenn ja, mit welcher biblischen Begründung? Und wird nicht schon allein an diesem Vers die Tragweite von Wahrheit und Lüge in der Frage nach Jesus mehr als deutlich?
Nun kannst Du noch Joh 17,3 hinzu nehmen, wo Jesus das ewige Leben in Zusammenhang bringt mit der Erkenntnis des Vaters, des allein wahren Gottes, und zudem mit der Erkenntnis des von ihm Gesandten: Jesus, dem Gesalbten (= dem Christus).
Das alles scheinen mir wahrlich keine nebensächlichen Fragen zu sein und vielleicht kannst Du hierdurch besser verstehen, warum mir diese Frage von grundlegender Bedeutung ist und ich alles daran setze, zur Klarheit und Erkenntnis der Wahrheit beizutragen. Gott will ja ausdrücklich, "dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus" (1.Tim 2,4-5). Auch hier geht es um nichts weniger als um Errettung.
Was haben die Apostel gesagt?
Nachdem Jesus Christus in den Himmel aufgefahren war, haben seine Jünger, die Apostel, das Evangelium von Jesus gepredigt. Als was haben sie ihn verkündigt? Als den allmächtigen Gott? Als den Mensch-gewordenen Gott? Als die zweite Person eines dreieinigen Gottes? Was ist die "Lehre der Apostel"?
Nichts von alledem.
Am Ende der Pfingstpredigt bringt Petrus es auf den Punkt, indem er, erfüllt vom heiligen Geist, spricht:
"Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt." (Apg 2,36)
Sie haben Jesus als den Christus Gottes verkündigt:
"und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen." (Apg 5,42)
Christus heißt übersetzt: Gesalbter. Die Apostel haben Jesus als den Gesalbten Gottes verkündigt.
Es geht also nicht um ein Geheimnis, nicht um eine vage Vermutung oder um einen Sachverhalt, den man mit menschlichen Worten nicht beschreiben könnte, sondern um ein zuverlässiges Wissen: Gott hat Jesus zum Herrn und zum Christus gemacht.
Ergänzend seinen zwei Verse aus Apg 9 erwähnt:
"Und sogleich predigte Saulus in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist." (Vers 20)
und Vers 22 lautet:
"Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist."
Dasselbe steht geschrieben von Apollos:
"kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist." (Apg 18,28)
Der Beweis aus der Schrift wurde also schon damals erbracht, aber auch schon damals haben viele der Zuhörer und vor allem die Obersten und Führer des Volkes, nicht geglaubt und statt dessen Mord und Totschlag angezettelt. Es scheint heute leider nicht viel besser zu sein.
Was hat Gott gesagt?
Das erste Gebot, das Gott seinem Volk geboten hat, beginnt mit den Worten:
"Ich bin JHWH, dein Gott ... Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." (2.Mo 20,2+3)
Damit ist eindeutig einer gemeint. Eine weitere Aussage von Gott, die für jedermann verständlich ist, lautet:
"Ich bin JHWH und sonst keiner. Außer mir gibt es keinen Gott." (Jes 45,5)
Auch hier ist eindeutig einer gemeint. Weitere Aussagen Gottes über sich selbst sind zuhauf in der Bibel zu finden, einige davon habe ich in einem ausführlichen Artikel zu dieser Frage aufgelistet.
Was ist nun mit Jesus Christus? Was hat Gott über ihn gesagt? Auch über ihn hat Gott eindeutig und für jedermann verständlich geredet:
"Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!" (Mt 17,5)
und:
"Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt." (Heb 5,5)
oder auch:
"Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße" (Heb 1,13)
Einige Zitate von Jesus sagen dasselbe:
• Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. (Off 3,12)
• Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott! (Joh 20,17b)
Aus diesen Stellen wird offensichtlich, dass der Vater allein wahrer Gott ist, dass Jesus zu seiner Rechten sitzt, aber eben nicht als zweiter Gott, und dass der Heilige Geist keine weitere göttliche Person ist.
So lautet das höchste aller Gebote: Höre Israel! JHWH ist unser Gott, JHWH allein. (5.Mo 6,4) Das wurde von Jesus Christus bestätigt in Mk 12,28ff:
Höre Israel! Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr!
Zudem hat der Herr Jesus Christus auch mit eigenen Worten gesagt, wer Gott ist: Der Vater allein! (Joh. 17,3)
Was hat Jesus Christus gesagt?
Auf seine Worte sollten wir besonders achten:
Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh. 17,3)
Ich fahre auf zu … meinem Gott (Joh 20,17)
Nachdem, was Jesus gesagt hat, ist sein Vater allein wahrer Gott und zugleich ist sein Vater auch sein Gott, also der Gott des Herrn Jesus Christus. Warum glaubt man ihm und auch seinem Vater nicht? Sie haben beide doch klipp und klar gesagt, wer wahrer Gott ist. Wer maßt sich an, es besser zu wissen und die Worte Gottes und seines Gesalbten ins Gegenteil zu verkehren?
Jesus Christus sagte zwar "Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh 14,9), aber was das bedeutet, erklärt die Bibel ja selbst: "Er (Jesus) ist das Bild des unsichtbaren Gottes" (Kol 1,15) und: "Er (Jesus) ist Abdruck des Wesens und Abglanz der Herrlichkeit Gottes" (Heb 1,3).
Jesus sagte auch: "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30), aber damit sagte er nicht, dass er mit dem Vater zusammen Gott sei oder sogar, dass er der Vater sei, der im Sohn angeblich Mensch wurde. Solcher Unsinn entsteht durch die Trinitätslehre, nicht aber durch die klaren Worte Gottes oder Jesu und seiner Apostel.
Was heißt "Gottes Sohn"?
Die Frage "Wer ist Jesus?" beantworte ich gerne mit einem einfachen, kompakten Satz, der fast wörtlich dem "Bekenntnis des Petrus" entspricht:
Jesus ist der Christus (= der Messias, der Gesalbte, der Bevollmächtigte)
und der Sohn des lebendigen Gottes.
Diese Frage hatte Jesus einst selbst gestellt. Zunächst ging es dabei um die Meinung des Volkes, dann aber wollte er von seinen Jüngern wissen, was sie persönlich sagen, wer er ist. Die Antwort, die Petrus hierauf gab, kam nicht von Menschen, sondern direkt von Gott, wie der Herr Jesus ihm erklärte (Mt 16,16-17). Dass diese Antwort den meisten Christen und erst recht den Theologen heute nicht genügt, erlebe ich leider zuhauf, will mich aber darum nicht kümmern, sondern glaube schlicht, dass Gottes Wort und Offenbarung hierin vollkommen ist und uns genügen sollte.
Nun wurde ich von einem Besucher meiner Website gefragt, ob ich "Sohn Gottes" als wesensgleich mit dem Vater sehe, oder eher wie die Zeugen Jehovas (ZJ) im Sinn von Titel und als Engel.
Meine Antwort war: Beides nicht.
Grundsätzlich meine ich: "Gott" ist keine Wesensbezeichnung, sondern ein Titel, wie "Vater" oder "König" oder "der Höchste". Vielleicht wird es noch verständlicher, wenn man von "meinem Vater und eurem Vater", von "meinem Gott und eurem Gott" oder auch von "unserem König" spricht. Das alles sind Titel und beschreiben eine Beziehung.
Dem Wesen nach ist Gott jedoch Geist, wie Jesus in Joh 4,24 sagte - so jedenfalls ist mein Verständnis.
Der Begriff "wesensgleich", nach dem ich gefragt wurde, kommt in der Bibel meines Wissens nicht vor, und wie er in der Theologie gefüllt wird, ist mir nicht mit Sicherheit geläufig. Nicht selten höre ich die Ansicht, dass Jesus Gott sei, weil er Gottes Sohn ist. Das halte ich aber für Unsinn, denn der Sohn des Präsidenten zum Beispiel ist ja auch nicht Präsident, ebenso der Sohn des Bürgermeisters oder des Chefs oder des Vorsitzenden. Deren Söhne sind aufgrund ihrer Geburt zwar möglicherweise in einem besonderen Stand, aber haben jeweils nicht den Titel / Rang ihres Vaters inne. So auch der Herr Jesus Christus. Er ist Gottes Sohn und somit ihm unterstellt, wie neben vielen anderen Stellen in 1.Kor 11,3 darlegt wird.
Die Lehre der ZJ kenne ich nur grob und vom Hörensagen, somit kann auch hierzu nichts Genaues sagen. Soviel ich weiß lehren sie, dass Jesus einst der Erzengel Michael war und er somit quasi ein verwandelter Engel ist. Diese Lehre scheint mir recht nahe verwandt zu sein mit der Lehre der Evangelikalen, wonach Jesus zuvor "der Engel des Herrn" (ohne konkreten Namen) gewesen sei und dann in einen Menschen verwandelt wurde. Das sagen sie natürlich nicht so, aber meines Erachtens läuft es - nüchtern betrachtet - auf nichts Anderes hinaus. Zugleich lehren die Evangelikalen meiner subjektiven Erfahrung nach inzwischen jedoch mehr und mehr, dass Gott Mensch wurde, wobei beim Nachfragen die seltsamsten Gedanken und Vorstellungen zutage treten können.
Ich selbst glaube, dass Jesus von Gott durch seinen Geist in Maria gezeugt wurde und er aus diesem Grund der Sohn Gottes ist (Lk 1,35). Ich glaube nicht, dass er ein Mensch wurde (was eine vorherige andere Daseinsform impliziert), denn das sagt die Bibel nirgends. Ich glaube vielmehr, dass Jesus zuvor ganz konkret in Gottes Plan und Prophezeiung vorhanden war, zum ersten Mal in der Schrift deutlich erwähnt wird in 1.Mo 3,15 und danach unzählige Male (am Anfang war eben das Wort im Sinn von Wort, Verheißung, Ankündigung usw.). Dieses Versprechen hat Gott zu seiner Zeit erfüllt (Gal 4,4).
Was aber ist nun Jesus Christus seinem Wesen nach?
Jesus selbst hat gesagt, dass er ein Mensch ist, der uns die Wahrheit sagt, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40). Das glaube ich ihm. Und ich glaube ferner, dass Gott will, dass alle Menschen die Wahrheit erkennen, dass der Mensch Jesus Christus der einzige Mittler ist zwischen Gott und den Menschen (1.Tim 2,5). Natürlich ist Jesus aufgrund seiner Abstammung (Lk 1,35) im Rang höher als wir, aber dennoch ein Mensch (Lk 24,39). Er lernte an dem, was er litt, den Gehorsam (Heb 5,8). Weil er sogar bis zum Tod am Kreuz / Fluchholz gehorsam war, hat Gott ihn über alles erhoben, was im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ist (Phil 2,9-11). Aber seiner Abstammung nach (Heb 2,11) wird Jesus Christus in der gesamten Bibel den Menschen zugezählt (Mt 1,1; Heb 7,14; Off 5,5 u.v.a.) und nie als ein "verwandeltes" bzw. "inkarniertes" Himmelswesen beschrieben.
Als Schlusssatz will ich gerne aus der Bibel zitieren:
Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen,
der Mensch Christus Jesus. (1.Tim 2,4-5)
Was ist der Unterschied zwischen "Gott" und "Herr"?
Die Bibel nennt keine klare Definition dieser Begriffe wie z.B. "Gott" bedeutet dies oder jenes.
Allerdings wird sehr wohl ein Unterschied erkennbar, wenn es heißt, dass Jesus von Gott zum Herrn gemacht wurde (Apg 2,36). Aus diesem Sachverhalt wird schon deutlich, dass "Gott" höher ist als "der Herr" und diesen Titel und somit diese Position verleihen kann.
In den meisten Briefanfängen im NT heißt es:
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Somit wird Jesus als "Herr" und der Vater als "Gott" bezeichnet, was beide offensichtlich voneinander unterscheidet.
Im AT und im NT wird das Wort "Herr" (griechisch: Kyrios) sowohl für Gott als auch für Jesus und andere Menschen verwendet. Aus dem jeweiligen Zusammenhang lässt sich meist erkennen, wer gemeint ist - vereinzelt bleibt es aber auch unklar (dazu gibt es hier weitere Ausführungen).
Am Ende werden alle Zungen einmal bekennen: Jesus, der Gesalbte, ist der Herr, zur Ehre Gottes, des Vaters (Phil 2,9-11). Dabei werden sie ihre Knie beugen, und zwar nicht vor Jesus, sondern in seinem Namen, wie es Vers 10 deutlich sagt. Das wird aber allermeist übersehen.
Es geht um die Ehre Gottes, das ist auch das Anliegen des Herrn Jesus. (1.Kor 15,27-28)
Was war Jesus vor seiner "Menschwerdung"?
Das ist eine gute Frage, die auch recht oft gestellt wird. Der Begriff "Menschwerdung" beinhaltet ja, dass Jesus ein Mensch wurde, also zuvor etwas anderes gewesen sein muss. Aber was? Was sagt uns die Bibel dazu, und was berichtet sie über die "Menschwerdung" des Herrn Jesus?
Nichts! Die Bibel berichtet davon gar nichts. Weder der Begriff "Menschwerdung", noch eine Beschreibung dessen kommen in der Bibel vor. Das einzig konkrete, was uns die Bibel über den Ursprung des Herrn Jesus Christus berichtet, ist, dass Jesus zuvor - und zwar von Anfang an - verheißen war, versprochen, angekündigt, eben "Wort" im Sinn von Wort, Rede, Prophezeiung. Und dass Gott zu seiner Zeit - "als die Zeit erfüllt war" (Gal 4,4) - sein Vorhaben in die Tat umsetzte: Durch Gottes Geist wurde Jesus, der Christus, in Maria gezeugt und dann auch von ihr geboren. Eine gewisse Abweichung hiervon könnte man in Joh 6 vermuten, wo der Herr Jesus mehrfach sagt, dass er das Brot sei, das aus dem Himmel herabgekommen ist oder so ähnlich auch in Joh 3,13. Dabei stellt sich durchaus die Frage, ob der Herr Jesus buchstäblich aus dem Himmel herabgekommen ist, wenn er doch nicht buchstäbliches Brot ist und auch niemand buchstäblich sein Fleisch gegessen und sein Blut getrunken hat, von dem es im selben Kapitel heißt. Was also berichtet die Bibel darüber, wie der Herr Jesus auf die Erde kam? Da gibt es nur die beiden Berichte von der Zeugung durch Gottes Geist in Maria, zu finden bei Matthäus und Lukas.
Der erste Satz im Neuen Testament lautet:
Buch des Ursprungs Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. (Mt 1,1)
Dann werden zunächst Jesu Vorfahren aufgezählt, um dann in Vers 18 fortzufahren:
Mit dem Ursprung Jesu Christi verhielt es sich aber so: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Josef verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger befunden von dem Heiligen Geist.
Im Lukas-Evangelium wird dasselbe Geschehen, nur mit anderen Worten beschrieben. Es findet sich jedoch kein anders lautender Bericht in der gesamten Bibel, keiner, der eine - wie auch immer geartete - Verwandlung eines Himmelswesens beschreiben würde, oder wie Jesus Christus sonst auf die Erde gekommen wäre. So gesehen also keine Menschwerdung, sondern eine ganz normale Geburt eines Menschen, abgesehen von der Zeugung.
Die Frage nach der "Menschwerdung" ist zugleich die Frage nach der Präexistenz Jesu. Dazu gibt es wohl etliche Bibelstellen, die dafür sprechen, aber auch etliche, die dagegen sprechen. Ich habe sie so gut ich konnte gesammelt und ein paar davon kommentiert (Link zum Artikel).
Beispielhaft seien hier zwei (zumindest scheinbar) widersprüchliche Aussagen genannt:
Gott sagte, dass Jesus der Nachkomme Abrahams sein würde, (Gal 3,16)
Jesus jedoch sagte, dass er vor Abraham ist. (Joh 8,58)
Vor oder nach Abraham?! Was gilt nun?
Ich selbst kann die Spannung zwar nicht komplett auflösen, neige aber deutlich dazu, Gottes Reden umfassend wörtlich zu nehmen, hingegen Jesu Reden nur in einem übertragenen, nicht wörtlichen Sinn (s. Joh 6). Somit ist meiner Ansicht nach Jesus tatsächlich der Nachkomme Abrahams, aber die Bibel redet sehr viel früher von Jesus als sie es von Abraham tut. In dieser Hinsicht ist Jesus vor Abraham.
Zugleich kann ich jeden verstehen, der es andersherum macht. Diese Ansicht ist weitaus verbreiteter. Dass Jesus vor Abraham im Himmel real existierte und quasi in einen Menschen verwandelt wurde, entspricht eher dem buchstäblichen Sinn der Worte Jesu als dem buchstäblichen Sinn der Worte Gottes. Somit würde sich Gottes Verheißung (Nachkomme Abrahams) dann auf den menschlichen Jesus beschränken. In einer gewissen Weise wird Jesus hierbei zerteilt in eine göttliche und eine menschliche Hälfte, was nicht nur hier Anwendung findet, sondern die sogenannte Zwei-Naturen-Lehre ausmacht.
Jesus sagte in Joh 6, dass er aus dem Himmel herabgekommen sei (V.38). Wie war das, was berichtet uns die Bibel darüber? Beschreibt sie irgendwie die Verwandlung eines zuvor himmlischen Wesens in einen Menschen? Sie berichtet uns nicht, dass Jesus (wie sonst einige Engel) plötzlich auf der Erde erschien, sondern sie berichtet uns, dass Gott ihn durch seinen Geist in Maria zeugte, sie daraufhin schwanger wurde und den Herrn Jesus gebar. Ich glaube, niemand würde sagen, dass dies ein buchstäbliches "aus dem Himmel kommen" sei, aber einen anderen Bericht sucht man in der gesamten Heiligen Schrift vergeblich. Genauso vergeblich sucht man nach "Menschwerdung". Wenn Jesus Christus Mensch geworden ist, dann muss er zuvor etwas anderes gewesen sein - aber was? Weder Menschwerdung noch ein anderer "Seins-Zustand" Jesu davor kennt die Bibel. Was sie aber deutlich und oft lehrt, ist die Verheißung, dass ein Nachkomme Evas, Abrahams, Davids und anderer zu seiner Zeit kommen sollte. Dass das geschah und auch wie es geschah, berichtet die Bibel wiederum sehr klar. Allerdings glauben die Gläubigen das alles im Grunde nur sehr eingeschränkt. Die vorherrschende Überzeugung ist vielmehr, dass Jesus nicht nur konkret verheißen war, sondern konkret existierte, eben "prä-existierte". Wo aber findet sich in der Bibel eine Beschreibung, die dem "aus dem Himmel herab gekommen" in Joh 6 eher entspricht?
Phil 2,5-11 könnte man durchaus so verstehen, zumal jene Passage m.E. am nächsten an eine "Menschwerdung" herankommt. Aber eine wirklich klare Aussage dazu ist es nicht. Im oben verlinkten Artikel gehe ich am Schluss kurz darauf ein.
Der Grund, warum ich persönlich Jesu Worte: "aus dem Himmel herab gekommen" eher nicht wörtlich nehme, sondern in einem übertragenen Sinn, findet sich im selben Kapitel in Johannes 6. Dort sagte Jesus:
Joh 6,51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herab gekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Joh 6,53-59 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. 54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; 55 denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. 56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. 57 Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen. 58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herab gekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. 59 Dies sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte.
Das alles ist offensichtlich nicht buchstäblich / wörtlich zu verstehen.
Was war nun Jesus vor seiner "Menschwerdung" - wenn man denn diesen Begriff gebrauchen will - ?
Meine Antwort: Davor war er von Gott verheißen, vorgesehen, geplant. Und als die Zeit erfüllt war. sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau ... (Gal 4,4)
wenn... dann...
Wenn Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dann ist er nicht selbst Gott, genauso wenig wie der Sohn des Präsidenten der Präsident ist. Der Sohn des Höchsten ist seinem Vater untertan und gehorsam.
Joh 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Joh 10,36 Wie sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Wenn Jesus der Christus Gottes ist (der Gesalbte Gottes), dann ist er nicht Gott, sondern wurde von Gott bevollmächtigt.
Matt 16,15-17 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.
Apg 10,38 ... Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.
Wenn Jesus tot war und von Gott auferweckt wurde, dann kann er nicht Gott sein, denn Gott ist unsterblich und unveränderlich. Außerdem kann sich ein Toter nicht selbst auferwecken und es würde dem biblischen Zeugnis völlig widersprechen.
Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.
Jak 1,17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.
Wenn jemand sagt, dass Jesus wahrer Gott ist, dann hat er damit sowohl Jesus selbst als auch seinen Vater zum Lügner gemacht, denn Jesus hat gesagt, dass der Vater allein wahrer Gott ist, und Gott hat gesagt: Ich allein bin Gott.
1.Joh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.
1.Kor 8,4-6 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir, dass es keinen Götzen in der Welt gibt und dass kein Gott ist als nur einer. Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt ... so ist doch für uns ein Gott, der Vater, ...
Wenn Jesus Christus Gott ist, dann sind seine Jünger auch Götter oder zumindest Brüder Gottes, denn Jesus nennt seine Jünger seine Brüder.
Mt 28,10 Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa! Und dort werden sie mich sehen.
1.Kor 9,5 Haben wir etwa kein Recht, eine Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?
Heb 2,11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen, Hebräer 2:11
Wer ist der Richter, Gott oder Jesus?
"Da im AT geschrieben steht, dass Gott der Richter aller Menschen ist, und im NT Jesus als der Richter bezeichnet wird, ist Jesus Gott".
Dieses Zitat ist der logische Schluss vieler Trinitarier, damit soll bewiesen sein, dass Jesus Gott ist. Belegstellen gibt es einige dafür, als Beispiel sei aus dem AT Psalm 50,2 genannt:
Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkünden; denn Gott selbst ist Richter.
Und im NT steht von Jesus Christus geschrieben:
... Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird ... (aus 2.Tim 4,1)
Hätten wir nicht noch mehr Informationen, könnte man der Eingangs zitierten Behauptung irgendwie zustimmen, auch wenn dadurch Jesus nicht mehr der Sohn Gottes wäre, er auch nicht von Gott auferweckt worden wäre, er nun nicht zur Rechten Gottes sitzen würde u.v.m., da er ja selbst dieser alleinige Gott ist - nach dieser Logik.
Zieht man aber folgende Stellen mit in Betracht, ergibt sich ein ganz anderes Bild, das zudem noch völlig widerspruchsfrei das AT und das NT harmonisch verbindet:
... weil Gott einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten. (Apg. 17,31)
Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben (Joh 5,22)
und er (der Vater) hat ihm (Jesus) Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. (Joh 5,27)
Der eigentliche Richter ist und bleibt Gott, aber er bevollmächtigte seinen Sohn dazu, Gericht zu halten. Und Jesus tut es nicht in eigener Regie, sondern im Namen seines Vaters. Apg 17,31 sagt es für jedermann verständlich: Gott richtet die Welt durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat...
Ergänzend sei erwähnt, dass auch die Heiligen (die Gläubigen) die Welt richten werden, ebenso über Engel, wie es in 1.Kor 6,2-3 geschrieben steht:
Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden, wie viel mehr über Alltägliches?
Wenn das Richteramt über die Welt "Gott sein" bedeutet, dann sind das viele, die hier zu Gott (oder zu Göttern) werden - falls die trinitarische Logik stimmt. Sie tut es aber einmal mehr nicht.
Wer ist Gott?
Der, der die Himmel und die Erde erschaffen hat und alles was in ihnen ist, der ist Gott. So lautet der erste Satz in der Bibel:
Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde (1.Mo 1,1).
Wir Menschen können auf Gott nicht "zugreifen", ihn beweisen, denn er ist unsichtbar und er ist Geist, allerdings ist sein Wesen an allem Erschaffenen erkennbar (Röm 1,19-20).
Und was noch wichtiger ist: Er selbst kann sich offenbaren - und er hat es wiederholt getan. Nicht allen Menschen, sondern den von ihm Auserwählten, z.B. seinen Propheten, damit diese ihn den anderen Menschen bekannt machen.
Dieser Gott ist EINER, und nicht wie weithin behauptet wird, ein dreieiniger Gott. Er spricht von sich immer in der Einzahl. Das höchste aller Gebote, die er gegeben hat, beginnt mit der Aufforderung, daran festzuhalten, dass er ein einziger ist, eben EINER (5.Mo 6,4); (Mk 12,29-33). Das nennt man Monotheismus - der Glaube an einen Gott. (Bei der Trinitätslehre hingegen muss man ehrlicher Weise von einem Tritheismus reden, einem "Drei-Götter-Glauben".)
Von demselben einen Gott ist in der gesamten Bibel die Rede, bis hin zum letzten Buch der Bibel, wo es z.B. heißt:
Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. (Off 4,2)
Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden (Off 4,11).
Dieser Gott hat nicht nur alles erschaffen, sondern er gibt uns auch bis zum heutigen Tag Leben und Atem und alles, was wir dazu brauchen. Gott kümmert sich um die Menschen, aber er gibt sie auch dahin, wenn sie sich von ihm abwenden, was leider in immer stärkerem Maße geschieht. Gott wird einst alle Menschen zur Rechenschaft ziehen für das, was sie getan haben:
Er wird Gericht halten in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat. Und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn von den Toten auferweckt hat: Jesus Christus (Apg. 17,31)
Gott wird im Neuen Testament meistens Vater genannt, denn diejenigen, die wiedergeboren sind im Glauben an Jesus Christus, die sind Gottes Kinder. Alle anderen sind tot in Übertretung und Sünde (Eph 2,1).
Der Gott, von dem die Bibel redet, ist auch der Gott des Herrn Jesus Christus, denn er sagte:
... Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott! (Joh 20,17b) u.v.a.m.
Wer ist Jesus Christus?
Jesus ist der Christus Gottes. Jesus ist der Sohn des lebendigen Gottes. Das dürfte uns als Antwort genügen, denn Gott selbst hat sie nach Jesu eigenen Worten geoffenbart. (Mt. 16,16-17)
Christus ist lateinisch, Christos ist griechisch, Messias bzw. Maschiach ist hebräisch/aramäisch, das deutsche Wort für diese alle ist: "der Gesalbte" und bedeutet etwa: der Bevollmächtigte.
Jesus von Nazareth hat von Gott alle Macht bekommen, er wurde von Gott bevollmächtigt bzw. zum Bevollmächtigten und zum Herrscher gemacht (Apg. 2,36).
In Gesprächen und Diskussionen über die Trinitätslehre geht es meist um die Frage, ob Jesus Christus (auch) Gott ist. Mit vielen Worten und eigenwilligen Auslegungen von Bibelversen oder Eigenschaften Gottes und Jesu wird dann versucht zu beweisen, dass er Gott sei.
- Dabei gibt es dann ganz unbemerkt plötzlich keinen Vater mehr für ihn, denn der ist er angeblich selbst - aber, hat Gott einen Vater?
- Oder aber es gibt keinen Sohn Gottes mehr, denn Jesus sei die "Fleischwerdung Gottes".
- Oder aber man hat plötzlich zwei Götter, den Vater und den Sohn, aber da man das nicht zugeben will, flüchtet man sich in die unbiblische Behauptung, das sei ein Geheimnis.
Demgegenüber sagte Gott selbst über Jesus:
Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört! (Mt 17,5)
Jesus nannte wiederholt Gott seinen Vater und sagte:
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)
...dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Joh 17,21)
Paulus und Apollos:
Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist. (Apg 9,22)
... denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist. Apg 18,28
Johannes sagte
Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter (= Heiland) der Welt. (1.Jo 4,14)
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. (Joh 20,31)
Unter folgendem Link findet sich ein sehr ausführlichen Artikel mit dem Titel "Wer ist Jesus von Nazareth?"
(Siehe auch Wikipedia, Stichwort: Messias)
Wird Jesus nicht auch Gott genannt?
Doch. In Heb. 1,8 wird der Sohn Gottes eindeutig als Gott bezeichnet:
... von dem Sohn aber (sagt Gott): "Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches“
Wenn man nicht weiter liest, also Vers 9 weglässt, kann man sagen: Jesus ist Gott. Dabei bleibt dann zunächst offen, ob es somit zwei Götter gibt, oder ob Jesus der einzige Gott ist - also gar nicht Gottes Sohn im Sinne des Wortes, oder sonst wie, aber immerhin kann man Jesus Gott nennen.
Nimmt man aber den folgenden Vers dazu, ergibt sich ein klareres Bild:
"...du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten" (Heb. 1,9).
Demnach wird Jesus zwar Gott genannt, gleichzeitig wird aber festgestellt, dass er einen Gott hat, dem er untergeordnet ist, denn es ist von seinem Gott die Rede.
In Joh. 20 wird Jesus von Thomas Gott genannt (V 28), in Vers 17 im selben Kapitel spricht Jesus selbst von seinem Gott, zu dem er auffahren werde und im gleichen Kapitel gibt Johannes den Grund an, warum er sein Evangelium geschrieben hat:
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus (der Gesalbte) ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. (Joh 20,31)
Mose wird übrigens auch Gott (Elohim) genannt (2.Mo 4,16 und 7,1), ebenso die Richter Israels (Ps 82,6 und Joh 10,34).
Kann es sein, dass die Bibel hier nicht klar redet? Meine Tochter stellte vor einiger Zeit treffend fest, dass sehr wohl verschiedene Menschen in der Bibel "Gott" genannt werden, dass dies aber mit 1.Kor. 8,4-6 bestens erklärt werde:
Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir, dass es keinen Götzen in der Welt gibt und dass kein Gott ist als nur einer. 5 Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, 6 so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
Offensichtlich gibt es auch im Himmel sogenannte Götter (nicht zu verwechseln mit Götzen), aber dennoch ist der Vater allein der wahrhaftige Gott.
Wo findet man die Trinitätslehre in der Bibel?
Nirgends.
Es gibt keine Bibelstelle, die Gott als ein "Drei-Personen-Wesen" beschreibt, weder direkt noch als Umschreibung. Auch in der Gesamtaussage der Bibel findet sich nichts Derartiges. Dagegen gibt es aber viele Stellen, die klar sagen, dass Gott nur einer ist, dass nur einer Gott ist und dass der Vater allein wahrer Gott ist (siehe hier). In der gesamten Bibel findet sich ein strenger Monotheismus.
Die Trinitätslehre gründet sich nur auf Interpretationen und Deutungen von verschiedenen Versen, wie z.B. der Taufbefehl im Matthäus-Evangelium oder das "Lasst uns Menschen machen" im Schöpfungsbericht und ähnliche.
Es gibt wohl einige Bibelstellen, in denen der Vater, der Sohn und der Heilige Geist zusammen erwähnt werden, was von vielen als Beweis oder zumindest als Hinweis auf eine Trinität Gottes betrachtet wird. Wenn man sich diese Stellen aber genau und unvoreingenommen anschaut, wird man schnell erkennen, dass keine davon eine Trinität Gottes beschreibt (siehe hier).
Wo ist Jesus Christus jetzt?
Jesus Christus wurde von Gott von den Toten auferweckt, darum ist er auferstanden. Etwa sechs Wochen lang hat er sich seinen Jüngern danach gezeigt und mit ihnen über das Reich Gottes geredet. Anschließend ist er in den Himmel aufgefahren und sitzt nun zur Rechten Gottes, also neben Gott.
So wie einst Joseph vom Pharao über sein ganzes Reich gesetzt wurde, so wurde Jesus Christus von Gott über alles gesetzt, über alles im Himmel und über alles auf Erden. Noch ist diese Herrschaft verborgen, aber Gott hat einen Tag festgesetzt, an welchem der Herr Jesus wieder kommen wird zum Gericht und zur Errichtung der Königsherrschaft Gottes auf der Erde. Petrus sagte dies in der Apostelgeschichte mit folgenden Worten:
Den (Jesus) muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat (Apg 3,21).
Auch in seinem ersten Brief hat Petrus davon geschrieben:
Der (Jesus Christus) ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist, und Engel und Mächte und Kräfte sind ihm unterworfen (1.Pet 3,22).
Der Schreiber des Hebräerbriefes berichtet ähnliches:
Dieser (Jesus Christus) aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes. Fortan wartet er, bis seine Feinde hingelegt sind als Schemel seiner Füße. (Heb 10,12-13)
Anmerkung: Zur Rechten Gottes muss m.E. nicht zwingend bedeuten "rechts von Gott", denn Gott ist Geist und erfüllt alles. Jesus ist vielmehr "die rechte Hand" Gottes, der General-Bevollmächtigte, derjenige, dem Gott alles – wirklich alles, außer sich selbst (1.Kor 15,27b) – anvertraut und unterstellt hat. Diese Hoheit, diese Ehre und Herrlichkeit hat Gott seinem Sohn gegeben, weil er ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,9).
Zeigen die Worte "Ich bin...", dass Jesus Gott ist?
Ist "Ich bin" der Name Gottes? Beim Auslegen des Johannes-Evangeliums wird oft gesagt, dass Jesus mit dem Gebrauch der Worte "ich bin" sich als Gott zu erkennen gäbe. Als Beleg wird folgende Stelle aus dem AT genannt:
2.Mo 3,13-14 Mose aber antwortete Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen: Was ist sein Name?, was soll ich dann zu ihnen sagen? 14 Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." (o. "Ich werde sein, der ich sein werde") Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" (o. der Seiende) hat mich zu euch gesandt.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die griechische Übersetzung des AT (LXX) hier schreibt: "Εγώ εἰμι ὁ ὤν· καὶ εἶπεν Οὕτως ἐρεῖς τοῖς υἱοῖς Ισραηλ ῾Ο ὢν ἀπέσταλκέν με πρὸς ὑμᾶς." Die ersten vier Worte lauten: "Ego eimi ho on" und bedeuten: "Ich bin der Seiende". Somit ist die Bedeutung des Namens Gottes nicht "ego eimi", wie oft behauptet wird, sondern "ho on" (der Seiende).
Der zweite Satzteil: "Ο ὢν ἀπέσταλκέν με πρὸς ὑμᾶς." lautet demnach: Der Seiende hat mich zu euch gesandt" (Hervorhebungen durch mich). Angewandt wird das im NT z.B. in Joh 18,37 am Schluss, wo Jesus zu Pilatus sagt: "Der Seiende aus der Wahrheit hört meine Stimme" und meint natürlich keineswegs Gott damit.
Nimmt Jesus nun mit dem Gebrauch der Worte "Ich bin" (griechisch: ego eimi) für sich in Anspruch, JHWH zu sein? Und werden die Worte "Ich bin" im NT als feststehender Begriff für Gott gebraucht, wie es gelegentlich behauptet wird? Folgende Beispiele zeigen, dass dies nicht so ist:
Es gibt im Johannes-Evangelium zunächst die bekannten "Ich bin"-Worte Jesu: z.B.
- Joh 6,35 Ich bin das Brot des Lebens (auch V. 41, 48 + 51)
- Joh 8,12 Ich bin das Licht der Welt (auch 9,5 und 12,46)
- Joh 10,9 Ich bin die Tür
- Joh 10,11 Ich bin der gute Hirte (auch V. 14)
- Joh 11,25 Ich bin die Auferstehung und das Leben
- Joh 14,6 Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben
- Joh 15,1 Ich bin der wahre Weinstock (auch V. 5)
Daneben gibt es noch viele weitere Stellen, in denen der Herr Jesus die Worte "ich bin" gebrauchte:
-Joh 4,26 Ich bin es (der Messias, der Christus)
- Joh 5,43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen
- Joh 6,20 Ich bin es, fürchtet euch nicht
- Joh 6,38 Ich bin vom Himmel herabgekommen (auch V. 41, 42 + 51)
- Joh 7,28 Ihr wisst, woher ich bin und ich bin nicht von mir selbst gekommen
- Joh 7,29 Ich bin von ihm
- Joh 7,33 Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch
- Joh 7,34 Ich bin da, wo ihr nicht hinkommen könnt
- Joh 8,16 Ich bin nicht allein
- Joh 8,18 Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater
- Joh 8,23 Ich bin von dem, was oben ist
- Joh 8,28 Ich bin es, das werdet ihr erkennen
- Joh 8,42 Ich bin von Gott ausgegangen
- Joh 8,58 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
- Joh 9,39 Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen
- Joh 10,10 Ich bin gekommen, dass sie Leben in Überfluss haben
- Joh 10,36 Ich bin Gottes Sohn
- Joh 11,15 Ich bin froh um euretwillen
- Joh 12,26 Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein
- Joh 12,27 Ich bin darum in diese Stunde gekommen
- Joh 12,47 Ich bin nicht gekommen zu richten
- Joh 13,13 Ich bin Lehrer und Herr
- Joh 13,33 Ich bin noch eine kleine Weile bei euch
- Joh 14,3 Wo ich bin, da sollt auch ihr sein
- Joh 14,9 Ich bin so lange Zeit bei euch
- Joh 14,10 Ich bin in dem Vater und er in mir (auch V. 11 und 20)
- Joh 16,27 Ich bin von Gott ausgegangen (auch V. 28)
- Joh 16,32 Ich bin nicht allein
- Joh 17,10 Ich bin in ihnen (den Jüngern) verherrlicht
- Joh 17,11 Ich bin nicht mehr in der Welt
- Joh 17,14+16 Ich bin nicht von der Welt
- Joh 17,24 Wo ich bin, sollen auch die sein, die du mir gegeben hast
- Joh 18,5 Ich bin Jesus, der Nazoräer
- Joh 19,21 Ich bin der König der Juden
- Joh 20,17 Ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater
"Ich bin" wird aber auch von anderen Menschen gebraucht:
- "Ich bin ein Israelit aus dem Stamm Benjamin" sagte Paulus (Röm 11,1)
- "Ich bin nicht der Christus" sagte Johannes der Täufer (Joh 1,20)
- "Ich bin des Paulus..." sagten manche in Korinth (1.Kor 1,12)
- "Ich bin es" sagte der Blindgeborene (Joh 9,9)
- "Ich bin was ich bin durch Gottes Gnade..." sagte Paulus (1.Kor 15,10)
Die Worte "Ich bin" (griechisch "ego eimi") werden im NT nirgends als Eigenname Gottes benutzt, sondern genau so, wie wir sie im Deutschen auch benutzen.
Im AT werden diese Worte ebenso von verschiedenen Menschen und auch Engeln benutzt, was jeder leicht nachprüfen kann, indem man diese Worte z.B. bei Bibelserver eingibt. Ein paar wenige Beispiele seien hier angeführt:
- Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht. (1.Mo 24,34)
- Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN. (Jos 5,14)
- und ich bin sein Priester geworden. (Ri 18,4)
- Ich bin Rut, deine Magd. (Rut 3,9) u.v.m.
Die Worte "Ich bin" sind zwar die Bedeutung von JHWH, des Namens Gottes, aber sie sind nicht der Name selbst. Sie wurden auch nicht von Jesus als solchen gebraucht, ebenso von niemandem sonst und an keiner anderen Stelle der Bibel, außer eben in 2. Mose 3.
Zu wem sollen wir beten?
Die Jünger baten einst den Herrn Jesus, sie beten zu lehren. Er lehre sie, dass sie zum Vater beten sollten. Dieses vorformulierte Gebet ist bekannt als das "Vater unser" und findet sich an zwei Stellen in der Bibel, nämlich in Mt. 6 und Lk. 11.
Bei anderer Gelegenheit hat Jesus ausführlicher darüber geredet und gesagt, dass sie in seinem Namen bitten sollen (Joh 16). Der Adressat ist ebenfalls wieder der Vater.
Auch Jesus selbst hat oft gebetet, manchmal die ganze Nacht hindurch. So steht in Lk 6,12 geschrieben:
Und es geschah in diesen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verbrachte die Nacht im Gebet zu Gott.
Nebenbei bemerkt: Das war kein Selbstgespräch. Wenn Jesus zu Gott betet, dann ist er ganz offensichtlich selbst nicht dieser Gott, zu dem er betet.
In Joh. 4,22 zählte Jesus sich selbst zu denen, die Gott anbeten, indem er sagte:
Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden.
Nirgendwo hat Jesus davon geredet, dass er nach seiner Auferstehung und Verherrlichung angebetet werden solle. In unserer Zeit wird das aber sehr häufig getan und dabei erhält Gott dann nicht mehr die Ehre und Verherrlichung, die Ihm als dem alleinigen Gott gebührt. Jesus suchte nicht seine Ehre, sondern die Ehre dessen, der ihn gesandt hatte. Zudem sagte er, dass er nicht Ehre von Menschen nehme (Joh. 5,41).
Auch die Apostel haben nur das Gebet zum Vater gelehrt. Als Beispiel sei Kol 3,17 erwähnt:
Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!