Gedanken eines evangelikalen Unitariers zu Johannes 17,3
Geschrieben von Markus Schumacher
„Dies aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, DEN ALLEIN WAHREN GOTT erkennen, und den DU gesandt hast Jesus Christus.“ Johannes 17,3
Diese Worte sind in dem hohepriesterlichen Gebet enthalten, welches der Herr Jesus damals vor ungefähr 1980 Jahren kurz vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane gesprochen hatte. In jenem an DEN VATER gerichteten Gebet gab der Herr Jesus einen tiefen Einblick in sein geistliches Denken und gab es zugleich wie eine Art Vermächtnis an seine Jünger weiter. Dieses Gebet aber enthält eine ganze Anzahl von Aussagen, die tatsächlich nur von dem Herrn Jesus Christus gemacht werden konnten.
Wie schon erwähnt richtete der Herr Jesus dieses Gebet an DEN VATER. Daher soll zunächst das gesamte hohepriesterliche Gebet wiedergegeben werden. Die Worte VATER, sowie die sich auf IHN beziehenden Personalpronomen und der sich auf IHN beziehende Artikel (DEN) werden ebenso wie die Worte ALLEIN WAHRER GOTT in großen Buchstaben geschrieben.
„VATER, die Stunde ist gekommen, verherrliche DEINEN Sohn, damit der Sohn DICH verherrliche, wie DU ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die DU (DU) ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe.
Dies aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, DEN ALLEIN WAHREN GOTT und den DU gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Ich habe DICH verherrlicht auf der Erde. Das Werk habe ich vollbracht, welches DU mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.
Und nun verherrliche DU VATER mich bei DIR SELBST mit der Herrlichkeit die ich bei DIR hatte, ehe die Welt war.
Ich habe DEINEN Namen den Menschen offenbart, die DU mir aus der Welt gegeben hast. DEIN waren sie und mir hast DU sie gegeben und sie haben DEIN Wort bewahrt.
Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was DU mir gegeben hast von DIR ist.
Denn die Worte, die DU mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von DIR ausgegangen bin und haben geglaubt, dass DU mich gesandt hast.
Ich bitte für sie, nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche DU mir gegeben hast, denn sie sind DEIN.
Und alles was mein ist, ist DEIN und was DEIN ist, ist mein und ich bin in ihnen verherrlicht.
Und ich bin nicht mehr in der Welt und diese sind in der Welt und ich komme zu DIR heiliger VATER: Bewahre sie in DEINEM Namen, den DU mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir.
Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in DEINEM Namen, den DU mir gegeben hast und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.
Jetzt aber komme ich zu DIR und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben.
Ich habe ihnen DEIN Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht, dass DU sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass DU sie bewahrst vor dem Bösen.
Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie durch die Wahrheit, DEIN Wort ist Wahrheit.
Wie DU mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.
Aber nicht nur für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben,
damit sie alle eins seien, wie DU VATER in mir und ich in DIR, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass DU mich gesandt hast.
Und die Herrlichkeit, die DU mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind:
Ich in ihnen und DU in mir, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass DU mich gesandt hast und sie geliebt hast, wie DU mich geliebt hast.
VATER ich will, dass die, welche DU mir gegeben hast, auch bei DIR seien, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die DU mir gegeben hast, denn DU hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Gerechter VATER und die Welt hat DICH nicht erkannt, ich aber habe DICH erkannt, und diese haben erkannt, dass DU mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen DEINEN Namen kundgetan, damit die Liebe womit DU mich geliebt hast in ihnen sei und ich in ihnen.“
In diesem wunderbaren Gebet sprach der Herr Jesus, DEN ALLEIN WAHREN GOTT insgesamt 56 Mal mit Personalpronomen in der Einzahl oder mit VATER an: 6 Mal mit VATER,27 Mal mit DU,12 Mal mit DEIN, DEINEN, und DEINEM,6 Mal mit DIR und 5 Mal mit DICH.) (5 Mal ist die Rede davon, dass DER VATER Jesus Christus gesandt hat.)
GOTT wird also ausnahmslos entweder mit dem eine einzige männlich menschliche Person bezeichnenden Wort VATER oder aber mit den entsprechenden dazu passenden männlichen Personalpronomen in der Einzahl angesprochen. Natürlich ist GOTT kein Mann, auch kein Engel, sondern ER ist im absoluten Sinne SEIENDER, URQUELL, URHEBER und SCHÖPFER. Insofern steht GOTT über allen anderen Wesen und über allen anderen Geschöpfen.
Es liegt eine gewisse Schwierigkeit darin, dass das Verständnis DES VATERS noch mit den Vorstellungen der Dreieinigkeitslehre belastet ist. Denn in der Dreieinigkeitslehre besteht ein innerer Widerspruch zwischen der abstrakten Sicht vom Wesen GOTTES einerseits und von der persönlichen modalistischen Sicht GOTTES in den 3 Personen, als VATER, Sohn und heiliger Geist.
Doch GOTT ist EIN VATER, DER mit nichts und niemanden vergleichbar ist. Aus diesem Grund wäre es meines Erachtens besser, den Begriff ÜBERPERSON zu benutzen, wenn zum Ausdruck gebracht werden soll, dass GOTT EIN EINZIGES unendliches und alle Ordnung und alle Möglichkeiten beinhaltendes BEWUSSTSEIN jenseits von Raum und Zeit und jenseits der Schöpfung ist.
Der Begriff VATER, so wie auch die in der Einzahl verwendeten Personalpronomen DU, DEIN, DEINEM, DIR und DICH verweisen aber ganz ohne Zweifel auf DEN VATER als EINE absolute überpersonale EINHEIT, auf JEMANDEN hin, DER EIN EINZIGES BEWUSSTSEIN ist bzw. hat und EINE EINZIGE ÜBERPERSON ist.
Kein Zweifel: DER VATER an DEN der Herr Jesus Christus sein bedeutsames hohepriesterliches Gebet richtete, wird als ALLEIN WAHRER GOTT bezeichnet.
Das kleine Wörtchen DICH, welches in dem hohepriesterlichen Gebet 5 Mal vorkommt kann sich niemals auf mehrere Personen beziehen, sondern kann sich nur auf JEMANDEN beziehen, DER EIN EINZIGES BEWUSSTSEIN hat, DER EINE ÜBERPERSON mit EINEM ICH hat. Das Wörtchen DICH drückt also ohne Zweifel aus, dass DER VATER EIN ICH hat bzw. EIN ICH ist und nicht etwa eine Mehrheit.
Was Johannes 17,3 betrifft, so verbindet der im Wen-Fall stehende Artikel DEN, DEN mit DICH anredeten VATER untrennbar mit DEM ALLEIN WAHREN GOTT. Der Artikel DEN hätte auch weggelassen werden können, ohne dass dies den Sinn beeinträchtigen oder verändern würde, dann hieße es: DICH ALLEIN WAHREN GOTT. Man könnte die Aussage auch so wiedergeben: DICH VATER, DEN ALLEIN WAHREN GOTT.
DER WAHRE GOTT hat ganz bestimmte Attribute und Charakterzüge. DER WAHRE GOTT hat keine Ursache und hat keinen Ursprung.
DER WAHRE GOTT existiert aus SICH SELBST heraus von Ewigkeit zu Ewigkeit, sowohl absolut ohne Zeit als auch in der Zeit in der höchsten und schönsten Ordnung.
DER WAHRE GOTT hat absolut keine Bedürfnisse, weil ER alles in SICH SELBST hat. DER WAHRE GOTT musste als DER ÜBERSEIENDE, weder etwas noch Jemanden Erschaffen, noch musste ER VATER werden.
DER WAHRE GOTT ist als ÜBERSEIN der Urquell und der Ursprung allen Seins und aller Schöpfung.
DER WAHRE GOTT muss nicht Liebe sein, obwohl ER Liebe ist.
Vertreter der Trinitätslehre sind der Ansicht, dass der Sohn, sowie DER VATER bereits vor aller Ewigkeit existiert haben müsse, weil sonst kein VATER sein könne. Jedoch wird übersehen, dass GOTT als DER ÜBERSEIENDE schon existierte, als noch überhaupt kein Sohn geplant war, noch Söhne geplant waren. Als GOTT DER ÜBERSEIENDE dann die Schöpfung, den Sohn und die Söhne geplant hatte und schließlich geschaffen hatte, wurde ER VATER.
Jedoch blieb es EIN und DERSELBE GOTT. Um dies zu veranschaulichen passt ein Vergleich mit einem Mann, der durch die Zeugung und die Geburt eines Sohnes zum Vater wurde, durchaus. Der Mann ist nach der Zeugung und Geburt eines Sohnes noch genau der, der er auch vorher war. Aber dieser Mann ist Vater geworden. So ist es auch bei GOTT. DER WAHRE GOTT blieb auch nach dem Plan der Schöpfung und nach der Erschaffung der Geschöpfe DER WAHRE GOTT.
Ohne Plan der Schöpfung, ohne Erschaffung der Schöpfung, könnte es nämlich gar keine persönlichen Wesen geben, welche DEN WAHREN GOTT, VATER nennen.
DER WAHRE GOTT hatte als DER URSEIENDE absolute Vollkommenheit in SICH SELBST, auch ohne Geschöpfe und ohne Schöpfung besessen.
Wenn Jesus Christus DEN WAHREN GOTT VATER nannte und nennt, dann brachte er damit zum Ausdruck, dass DER WAHRE GOTT sein geistlicher Erzeuger, Versorger, Erhalter und Erretter war. Bzw. ist, dass
DER WAHRE GOTT für ihn als ÜBERPERSON, eine absolute und unfassbare EINHEIT darstellte, zu welcher er zugleich tiefstes Vertrauen hatte.
Der Herr Jesus sagt also praktisch mit der Anrede VATER auch, mein Vertrauter, mein Erzeuger, mein Erretter, mein Versorger ist DER WAHRE GOTT, ER ist DER ALLEIN WAHRE GOTT.
DER WAHRE GOTT ist per Definition unwandelbar und unveränderlich. ER ist und bleibt DER ALLEIN WAHRE GOTT, ohne oder mit Schöpfung, ohne oder mit Geschöpfen, ob mit oder ohne Söhne und Töchter, die IHM vertrauen und IHM glauben. Der Status und die Position des Herrn Jesus Christus oder einer anderen irdischen oder himmlischen Person ändern daran gar nichts.
Da DER VATER, DER ALLEIN WAHRE GOTT ist, bedeutet dies, dass auch Geschöpfe und andere persönliche Wesen den Titel Gott tragen können. Doch
DER ALLEIN WAHRE GOTT existiert in einer eigenen übergeordneten Position, ER ist und bleibt AUSSERHALB, auch dann wenn ER INNERHALB werden kann. Paulus schrieb:
„wir wissen, dass es keinen Götzen in der Welt gibt, und dass kein GOTT ist als nur EINER, denn wenn es auch sog genannte Götter gibt im Himmel und auf Erden, wie es viele Götter und viele Herren gibt, so ist doch für uns EINER (WAHRER) GOTT, DER VATER von welchem alle Dinge sind und wir auf IHN hin und einer Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wird durch ihn.“ 1.Korinther 8,4-6
DER WAHRE GOTT ist VATER und kann daher kein Sohn sein. Sohn zu sein genügt nicht um WAHRER GOTT zu sein. ALLEIN DER VATER kann daher DER WAHRE GOTT sein. Der Herr Jesus Christus beleuchtet seinen eigenen Status im hohepriesterlichen Gebet. Vollkommen klar. Jesus Christus ist der Gesandte DES VATERS, bzw. DES ALLEIN WAHREN GOTTES.
5 Mal ist davon die Rede, dass DER VATER, (DER ALLEIN WAHRE GOTT ihn gesandt hatte. Weder wurde DER WAHRE GOTT jemals gesandt, noch wurde DER WAHRE GOTT, DER absolut GEIST ist, jemals gesalbt.
DER WAHRE GOTT, bzw. DER ALLEIN WAHRE GOTT ist und kann also weder Gesandter (Apostel) noch Gesalbter (Christus) sein.
Jesus Christus war sich im hohepriesterlichen Gebet zutiefst, bewusst, dass das Erkennen DES ALLEIN WAHREN GOTTES ewiges Leben war. Man kann den griechischen Urtext auch so wiedergeben.
„Dies aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, DEN ALLEIN WAHREN GOTT erkennen und den DU gesandt hast Jesus Christus.“
Wird der Text so wiedergegeben, wie er zum Beispiel in der Dabhar-Übersetzung steht, so wird die Erkenntnis DES ALLEIN WAHREN GOTTES noch stärker betont.
Dass der Herr Jesus sich als den gesandten Gesalbten DES ALLEIN WAHREN GOTTES, bzw. DES VATERS bezeichnete, bedeutet keineswegs eine Herabsetzung Jesu, sondern hebt gerade seine besondere Vollmacht und Stellung als Handlungsbeauftragter DES VATERS (DES ALLEIN WAHREN GOTTES) hervor.
Die Jünger Jesu . waren keine Gesandten DES ALLEIN WAHREN GOTTES. Nur Jesus Christus war und ist von DEM ALLEIN WAHREN GOTT (von DEM VATER) gesandt worden.
Jesus Christus aber selbst sandte seine Jünger aus. Deswegen sagte der Herr Jesus auch im hohepriesterlichen Gebet: dass auch er die Jünger in die Welt gesandt habe.
Die Jünger kann man sozusagen als Gesandte im zweiten Grad seitens DES WAHREN GOTTES bezeichnen, während der Herr Jesus als der Christus Gesandter im ersten Grad DES WAHREN GOTTES bezeichnet werden kann.
Johannes 17,3 betont also die Tatsache, dass das das Erkennen, DES VATERS, DES ALLEIN WAHREN GOTTES ewiges Leben ist und betont die Tatsache, dass dies mit dem Erkennen des Herrn Jesus Christus als dem Gesandten DES ALLEIN WAHREN GOTTES untrennbar verbunden ist.
Von den Vertretern der Dreieinigkeitslehre wird manchmal eingewandt, dass Jesus Christus das hohepriesterliche Gebet im Zustand der Erniedrigung gesprochen habe. Deswegen so argumentieren sie habe die Aussage, dass sie DICH, DEN ALLEIN WAHREN GOTT erkennen, keine absolute Verbindlichkeit und keine absolute Bedeutung.
Doch dieses Argument enthält einen erheblichen Denkfehler Fehler. Es wird nämlich übersehen, dass DER WAHRE GOTT etliche Wesenstypische Eigenschaften hat, wie SELBSTEXISTENT, URSEIEND, UREINHEIT, UNVERURSACHT, UNGEBOREN, UNGEZEUGT, UNWANDELBAR, UNVERGÄNGLICH; UNERSCHAFFEN, OHNE BEDÜRFNISSE, ABSOLUT EWIG, VOLLKOMMEN, höchste ORDNUNG, höchstes WESEN, AUSSERHALB, KEIN Sohn, höchster GEIST. ALLMÄCHTIG.
Abgesehen davon machte der Herr Jesus in seinem hohepriesterlichen Gebet auch Aussagen, welche seine absolute Vollmacht zum Ausdruck brachten, welche gewissermaßen prophetisch waren und seinen zukünftigen verherrlichten Zustand betrafen.
Daher gibt es nur ein entweder oder! Entweder ist DER mit VATER angeredete, DER ALLEIN WAHRE GOTT oder der Herr Jesus hat gelogen.
Wenn aber die Aussage Jesu Christi im hohepriesterlichen Gebet Wahrheit ist, dann muss DER, welchen der Herr Jesus VATER nannte, für EWIG und IMMER DER WAHRE GOTT sein.
DER WAHRE GOTT unterscheidet sich grundlegend und grundsätzlich von allen anderen Gottheiten und Göttern. DER ALLEIN WAHRE GOTT, das absolut höchste WESEN wurde von dem Herrn Jesus Christus vertrauensvoll mit VATER angesprochen. Daher sollten auch die Vertreter der Dreieinigkeitslehre DEN WAHREN GOTT nur VATER nennen, und erkennen, dass ER, DER ALLEIN WAHRE GOTT ist, Jesus Christus aber der Gesandte DES ALLEIN WAHREN GOTTES.