Wer ist der wirkliche Jesus?

Defining the Real Jesus, aus: Focus on the Kingdom, Jan 2008

Einige Bibelkommentare sind ohne Absicht das Opfer einer kirchlichen Tradition, die unkritisch als richtig angesehen wird. Dieses lässt sich leicht beweisen. Viele Bibelleser haben eine vorgegebene Definition von Jesus im Sinn, wenn sie anfangen, die Bibel zu lesen und sie glauben dann, dass die Evangelien mit ihren Vorstellungen übereinstimmen würden. Unbewusst zwingen diese Leser dem Text dann ihre vorgefassten Meinungen auf, was er ihrer Vorstellung nach aussagen sollte. Anders gesagt, - sie glauben, dass sie von ihrer Kirche richtig unterwiesen worden sind. Ist das aber wirklich der Fall? Was für einen Jesus präsentieren uns die Evangelien wirklich als den Helden und Gründer des christlichen Glaubens?

Dazu müssen wir die ersten Kapitel von Matthäus und Lukas lesen, die uns ausführlich (und im Falle von Matthäus auch passend als Einleitung für das ganze NT) von dem Ursprung des Sohnes GOTTES berichten. Wir wollen feststellen, wer Jesus, der Sohn GOTTES, ist, und deshalb müssen wir seinen Ursprung kennen. Matthäus und Lukas reservieren 1/20 bzw. 1/10 des Umfangs ihrer Evangelien dafür, die Grundlagen ordnungsgemäß darzulegen. Das ist die Methode, die gute Pädagogen ausmacht.

Nun, was hat Matthäus über den Ursprung und den Anfang des Sohnes GOTTES zu sagen? Zuerst einmal müssen wir der sorgfältigen Wortauswahl von Matthäus unsere ganze Aufmerksamkeit schenken. Er beginnt damit, dass er die Schlüsselfigur in der Geschichte GOTTES einführt, indem er uns die Genesis, den Stammbaum oder die Geschichte der Familie Jesu Christi darlegt, der der Sohn Davids und der Sohn Abrahams ist (Matth 1,1). Das ist die großartige Eröffnungsaussage von Matthäus. Wir wollen hier kurz innehalten! Sohn Davids. Das ist die erste und wesentliche Definition von Jesus, und bemerkenswerterweise gibt uns Jesus am Ende des NT in Offenbarung 22,16 die wunderbare Bestätigung seiner Identität: „Ich bin die Wurzel [d.h. Spross] 1 und das Geschlecht Davids“. (Vergleiche „Wurzel Isais“ in Jes 11,10, - zitiert in Röm 15,12, wo der Sinn von „Wurzel“ Abstammung aus der Familie von Isai bedeutet).

Wir brauchen jetzt einfach nur unseren gesunden Menschenverstand zu benutzen, um zu wissen, dass der Sohn Davids nicht älter ist als sein Vorfahre David! Andere Schlussfolgerungen würden den ganzen Bericht vollkommen durcheinanderbringen. Ja, Jesus, der Sohn GOTTES, ist der direkte und biologische Nachkomme des König Davids. Der Sohn, Jesus, ist der Nachkomme Davids und kann deshalb nicht älter als David, sein „Vater“, sein.

Matthäus arbeitet die Daten auf, die die alttestamentliche Prophetie geliefert hat. Die Verheißung des Sohnes Davids, der kommen sollte, ist David in dieser denkwürdigen Textstelle in 2. Samuel 7,14 (s.a. 1. Chronik 17,13) mitgeteilt worden, in der der Prophet Nathan im Auftrag des einen GOTTES des Volks Israel verkündet hat, dass David einen hoch hervorgehobenen Nachkommen, einen Samen, haben soll, der das messianische Königreich erben und auf Davids und GOTTES Thron für immer regieren wird.

Viele Bibelleser sind schon seit langem das Opfer eines direkten Widerspruchs zu 2. Samuel 7,14 geworden. Laut dieser Prophezeiung sagt GOTT: „ICH will ihm Vater sein, und er [der Messias; Hebr 1,5] soll MIR Sohn sein.“ Niemand sollte den Fehler begehen und dieses großartige Versprechen und die Definition, wer Jesus, der Sohn, ist, zurückweisen. Jesus ist nicht älter als David! Der Nachkomme Davids kann nicht vor David präexistiert haben! Es ist absolut indiskutabel, die Vorstellung zu hegen, dass Jesus der Schöpfer der Himmel und der Erde ist.

Jesus muss ein biologischer und blutsmäßiger Verwandter Davids sein. Kein anderer ist qualifiziert, der Messias zu sein. Sich zu dem richtigen Messias zu bekennen, ist das Herzstück und der Mittelpunkt des neutestamentlichen Glaubens. Es ist sehr wichtig, dass man in dieser Sache eine klare Position hat. Andere Jesusse sind bedrohlich und trennen.

Einige Bibelleser sprechen von einem „vormenschlichen Jesus“. In der Bibel gibt es diese Person nicht. Der einzige Jesus, der den Anforderungen, der Messias sein zu können, entspricht, ist der Jesus, der in den ersten Versen des Neuen Testaments vorgestellt wird. Jesus Christus ist der direkte Nachkomme Davids; er ist Davids Ur-, Ur-, … Urenkel. Nur dieser Jesus passt in die Kategorie, die die Bibel uns vorgegeben hat. Wir müssen beachten, wie Matthäus im weiteren Bericht herausstellt, wer der wahre Jesus ist. Nach 3 x 14 Generationen (David hat im Hebräischen den Zahlenwert 14; Dalet=4, Vav=6, Dalet=4) erhalten wir genaue Informationen über die genesis, den Beginn, den Ursprung, das in Existenz kommen Jesu Christi. Auch hier sei noch einmal gesagt: Niemand sollte den Fehler begehen, Matthäus zu widersprechen und zu behaupten: „Das war nicht der eigentliche Ursprung Jesu, denn ich weiß, dass er bereits vor seinem Menschsein existierte!“

Matthäus verwendet in 1,18 das gleiche Wort, das er auch im ersten Vers dieses Kapitels verwendet hat. Es ist das Wort genesis und bedeutet Beginn, Ursprung, Anfang der Existenz. Hier berichtet Matthäus, wie es zu diesem Beginn der Existenz des Sohnes gekommen ist. Als Maria mit Josef aus dem königlichen Hause Davids verlobt war, wurde sie durch die Kraft des Geistes schwanger befunden. Josef wusste nichts von dem Wunder, das geschehen war und er plante, was verständlich ist, sich von seiner Frau wegen Ehebruchs zu trennen. Dann schritt ein Engel des HERRN ein und klärte Josef über den wahren Sachverhalt auf. Josef konnte seine Ehe mit Maria voller Vertrauen aufrechterhalten, weil „das in ihr Gezeugte von dem Heiligen Geist ist“ (Matth 1,20).

Jetzt müssen wir beachten, wie in welch verwirrender Weise verschiedene Bibelübersetzer versucht haben, hier die klare Bedeutung des griechischen Wortlauts zu umgehen. Sie schreiben (mit einigen wenigen Ausnahmen) „was sie empfangen hat, ist vom Heiligen Geist.“ Das stimmt natürlich auch; Maria hat einen Sohn empfangen. Aber der griechische Text spricht direkt von der Aktivität des Vaters bei der Zeugung, bei der in Existenzbringung des Sohnes: „Was gezeugt ist, was in ihr ins Leben gerufen wurde, ist vom heiligen Geist.“ Diese gezeugte Person ist der wahre Jesus, der Sohn GOTTES.

Dieses Geschehen ist in dem Bericht von Lukas genauso klar und eindeutig dargelegt. Der Engel Gabriel informiert Maria, dass sie den verheißenen Sohn GOTTES gebären wird. Er wird einmal, so wie Nathan es David mitgeteilt hat, den Thron seines Vorfahren David innehaben (2. Sam 7,13-14; 1.Chron 17,12-13). Als Maria fragt, wie sie denn schwanger werden soll, wo sie doch noch nicht mit Josef als Ehefrau zusammenlebt, teilt ihr der Engel Gabriel den gleichen Sachverhalt mit, wie der Engel, der Josef erschienen ist. Gabriel kündigt das biologische Wunder an, durch das der Sohn GOTTES entstehen wird. Um alle alternative oder widersprechende Berichte abzuwehren, sagt der Engel Gabriel, dass das Kind Marias genau darum (dio kai; Luk 1,35) Sohn GOTTES genannt werden wird, weil GOTT durch ein übernatürliches Eingreifen in die menschlich-biologischen Abläufe sein Vater ist. Das Baby, das gezeugt, in Existenz gebracht, werden soll, wird der Sohn GOTTES und der Sohn Davids und Marias sein.

Damit wird gleich zu Beginn des Neuen Testaments der Tatbestand festgestellt, dass Jesus das menschliche Oberhaupt einer neuen Schöpfung ist. Er ist der Anfang einer neuen menschlichen Rasse. Er ist der zweite Adam. Genau wegen dieses von GOTT, dem Vater, bewirkten schöpferischen biologischen Wunders ist Jesus wirklich der Sohn GOTTES. GOTT ist sein Vater und er ist aus diesem Grund ein einmaliges menschliches Wesen, der letzte Adam. Der erste Adam aus der Schöpfungsgeschichte war ebenfalls ein Sohn GOTTES (Luk 3,38), auch durch einen direkten Schöpfungsakt geschaffen.

In vielen Glaubensbekenntnissen, die vom 2. Jahrhundert an formuliert wurden, hat man diese einfachen und klaren Berichte darüber, wer Jesus von seinem Ursprung her ist, durcheinandergebracht und bestritten. Man begann einen im Wesentlichen nicht mehr menschlichen Jesus zu verkündigen, einen sogenannten „vor-menschlichen Jesus“, der sich dann „umgekleidet“ hat, um wie ein Mensch zu erscheinen. Im Kern seines Wesens war dieser von Menschen erdachte Jesus nicht mehr wirklich ein Mensch, der, wie alle Menschen, im Leib seiner Mutter entstanden ist.

Johannes bestätigte in seinem am Ende des 1. Jahrhunderts verfassten Briefs den Anfang und Ursprung Jesu, als er in 1. Johannes 5,18 schrieb: „Wir wissen: Wer von GOTT stammt, sündigt nicht, sondern der von GOTT Gezeugte bewahrt ihn und der Böse tastet ihn nicht an.“ (Einh.Ü.) „Gezeugt“ heißt in Existenz gebracht. Das schließt natürlich mit ein, dass der Sohn bis zu dem Augenblick, an dem er in Existenz gebracht wurde, nicht existiert hat!

Die Aussage von 1. Johannes 5,18 ist vielen späteren Kopisten des Neuen Testaments unangenehm gewesen, weil sie den soliden historischen Beweis für den Ursprung Jesu lieferte (und perfekt mit Matthäus und Lukas übereinstimmte). Johannes verwendete im Griechischen die Zeitform Aorist, um das klare historische Ereignis zu beschreiben, das der Beginn, die Zeugung, das in Existenz kommen, „der Beginn des Seins“ Jesu war. Die spätere postbiblische Theologie hat eine neue Version von Jesus erfunden. Sie behauptete, dass Jesus als der Sohn Gottes keinen Anfang in der Zeit hatte! Er sei ewig gezeugt (auch wenn keiner wirklich erklären kann, was dieses tatsächlich bedeutet). Was haben die o.a. Abschreiber, die Kopisten des Neuen Testaments nun getan? Glücklicherweise stehen uns noch Beweise von der Verdrehung des Textes zur Verfügung. In einigen Handschriften heißt es: „Der von GOTT Gezeugte [der Christ] bewahrt sich selbst.” Johannes hatte aber geschrieben: „Der von GOTT Gezeugte [d.h. Jesus] bewahrt ihn [den Christen].“ Mit anderen Worten gesagt: Jesus, als der von GOTT Gezeugte, bewahrt den Gläubigen. In diesen umfrisierten Texten haben sie das Wort „ihn“ in „sich selbst“ abgeändert und so den Beweis von Johannes zunichte gemacht, dass Jesus von GOTT in der geschichtlichen Zeit „gezeugt“ oder „geboren“ wurde, so, wie Matthäus und Lukas es berichten.

Von daher haben die Übersetzer der King James Bibel und der neuen King James Bibel 1. Johannes 5,18 nicht korrekt übersetzt und den wichtigen Beweis für den Ursprung/die Entstehung des Sohnes in der Zeit, in der Geschichte, verschleiert. Er, der von GOTT gezeugt worden ist, ist tatsächlich der Sohn GOTTES und dieser Sohn GOTTES bewahrt die Gläubigen, sodass der Teufel sie nicht antasten kann. Im Theological Dictionary of the New Testament heißt es ganz richtig: „Christus, der von GOTT gezeugt worden ist, bewahrt ihn“ (Band 6; S. 559). Jesus, der Sohn GOTTES kann nicht GOTT sein; vor gut 2000 Jahren wurde er von GOTT ins Leben gerufen. „Der von GOTT gezeugt worden ist … ist als der Sohn GOTTES der Christus“ (Band 8; S. 142).

GOTT hat einen Sohn in Nazareth gezeugt und nicht in der Ewigkeit

Zu der neuen Schöpfung ist es vor gut 2000 Jahren gekommen, als GOTT eingegriffen hat, um durch ein Wunder SEINEN eigenen Sohn in einer jüdischen Jungfrau zu erschaffen. Jesus ist von daher „der Anfang der [neuen] Schöpfung GOTTES“ (Off 3,14). Dieses eigentlich klare schöpferische Handeln GOTTES bei der Herstellung der neuen Schöpfung haben Menschen durch ihre Vorstellungen und Interpretationen so verwirrend und chaotisch gemacht wie die Schöpfung in 1. Mose. Die Evolutionstheorie hat das Konzept der ursprünglichen Schöpfung der Himmel und der Erde und des Menschen Adams verworfen. Dadurch ist die biblische Schöpfung in einer unendlich dunklen Vergangenheit verloren gegangen, in der das Leben angeblich im Schlamm entstanden ist.

Genauso hat die in der kirchlichen Tradition entstandene Lehre von der Inkarnation einer „zweiten Person der Dreieinigkeit“ die eigentlich klare Lehre des Neuen Testaments zerstört, dass der Sohn GOTTES, Jesus, der Anfang der neuen Schöpfung ist. Der Sohn ist nicht aus einer früheren Existenz in unserer Welt angekommen und durch den Leib seiner Mutter hindurchgegangen, was die Gnostiker gelehrt haben. Er wurde im Leib Marias gezeugt (Matth 1,20; Luk 1,35; 1. Joh 5,18 – nicht in der KJV [auch nicht in Luther 1984, Schlachter 2000], richtig in der RV 1881 [Einh.Ü.; mit Einschränkung Elberfelder]). Jesus ist von GOTT gezeugt worden und Jesus bewahrt den Christen. Es ist ein riesiger Unterschied zwischen einem Lebewesen, das keinen Anfang hat und einem, das wie alle Menschen im Leib seiner Mutter entsteht.

Ein Gebet, das ich kürzlich in einer evangelikalen Einrichtung hörte, macht deutlich, wie unser Verständnis von der Beschaffenheit des Universums verwirrt und durcheinandergebracht worden ist. Das Gebet lautete so: „O Herr Jesus, danke, dass du der Architekt des ganzen Universums bist und zur Erde gekommen bist, um als Baby geboren zu werden. Du Jesus, bist der Allmächtige und hast dich erniedrigt, um geboren zu werden und zu sterben … Das beten wir im Namen Jesu.“

Was ist hier mit dem Vater geschehen? Man hat IHN zur Seite geschoben und durch Jesus als den alleinigen Schöpfer aller Dinge (Jes 44,24) ersetzt. Mit dieser Erhebung Jesu in den Status GOTTES vervielfältigt man GOTT; man macht IHN zu zwei Personen und nicht zu einer, und beseitigt den menschlichen Sohn GOTTES und beraubt ihn seines menschlichen Ursprungs. Was an Jesus wesentlich ist, geht verloren, wenn er nicht länger das vollkommene Modell des Menschen in seiner Beziehung zu dem einen GOTT ist. Auch 2. Samuel 7,14 (Hebr 1,15) ist dann nicht mehr zu verstehen, wenn GOTT bereits einen Sohn hatte, bevor ER verheißen hat, dass ER in der Zukunft einen Sohn haben wird! Maria hat keine „menschliche Natur“ geboren. Sie hat den direkten Nachkommen Davids empfangen und geboren, so wie GOTT es in 2. Samuel 7,14 und Jesaja 7,14 verheißen hat. Wenn Jesus, der Nachkomme Davids nicht in Maria biologisch entstanden ist, ist er nicht geeignet, der Messias zu sein, der so ausdrücklich gesagt hat: „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern“ (Off 22,16). „Es ist offenbar“, sagt der Schreiber des Hebräerbriefs, „dass unser Herr aus Juda entsprossen ist“ (Hebr 7,14; S.a. Jes 7,14; 2. Sam 7,14 und Hebr 7,14! Und der Zahlenwert von „David“ ist 14. Ist das nur Zufall?). Eine Person, die der Vorfahre von Juda ist, d.h. die älter als Juda ist, kann per Definition nicht von Juda abstammen.

Der berühmt-berüchtigte Sohn oder „Gott, der Sohn“, der seine Stellung als ewiger Gott aufgibt und ein Baby wird und stirbt, spiegelt sich in der apogryphischen Literatur wider, die eine Atmosphäre ausstrahlt, die so ganz anders ist, wie die neutestamentliche. Es gibt einen gnostischen Hymnus, der eine Unterhaltung zwischen Gott, dem Vater und dem Sohn vor der Geburt Jesu beschreibt: „Sende mich Vater, mit Siegeln will ich niedersteigen, alle Äonen will ich durchwandern, alle Geheimnisse will ich erschließen, die Gestalten der Götter will ich zeigen, und das Verborgene des heiligen Weges Gnosis nennen und lehren.“ Die gnostische Literatur präsentiert uns einen vormenschlichen Jesus, der bittet, vom Himmel auf die Erde geschickt zu werden. Erstaunlicherweise gibt es auch in einem Lied Martin Luthers diese gleiche Mythologie: „Er sprach zu seinem lieben Sohn: Die Zeit ist hier zu erbarmen, Fahr hin, meins Herzens werte Kron, Und sei das Heil dem Armen“ (Nun freut euch, lieben Christen gmein, V. 5)

In der Folge verstehen die Christen auch Johannes 1,1 falsch. Sie drücken diese zuvor ausgedachten Vorstellungen von dem präexistierenden Sohn nun dem unnachahmlichen Text von Johannes auf und lesen dort: „Im Anfang war der Sohn.“ Johannes aber sprach von dem Wort und nicht von dem Sohn. Es gab keinen Sohn bis zu dem Zeitpunkt als GOTT ihn in Maria zeugte (Luk 1,35). Der Mensch Jesus, dessen Ursprung von Matthäus und Lukas ausdrücklich auf das von GOTT in Maria bewirkte Wunder zurückgeführt wird, ist in dieser heidnischen Version des Glaubens durch einen vormenschlichen und daher nicht mehr menschlichen Jesus ersetzt worden, der damit auch nicht mehr der echte direkte Nachkomme Davids sein kann (2. Sam 7,14). Dieser nichtdavidische Jesus ist das Eigentum der „Orthodoxie“ und des Gnostizismus.

Ich möchte das christliche Volk auch vor einigen anderen falschen Übersetzungen des Griechischen in der NIV Bibel warnen. Jesus hat nirgendwo gesagt, dass er zu GOTT „zurückkehren“ oder „zurückgehen“ wird. Das ist nicht möglich, weil er vor seiner Empfängnis in Maria nicht als ein mit einem Bewusstsein ausgestatteter Sohn GOTTES dort gewesen ist. In Johannes 13,3,16,28 und 20,17 lassen die Übersetzer Jesus etwas sagen, was er nicht gesagt hat, - dass er zurückgeht oder zu GOTT zurückkehrt. Der griechische Text sagt das nicht. Jesus sagte, dass er „zum Vater geht“ oder dass er „die Welt verlässt und zum Vater geht“, aber nicht dass er zurückgeht.

Leider akzeptieren viele Christen allzu unkritisch, was auf Grundlage der kirchlichen Tradition richtig zu sein scheint und glauben vieles, ohne es sorgfältig zu überprüfen. Einer unserer Leserbriefschreiber schrieb kürzlich mit großer Zuversicht, dass Jesus Gott gewesen sein muss, weil er in Johannes 16,28 von der Rückkehr zum Vater gesprochen hat. Seine Bibelübersetzung hat ihn irregeleitet. Der ursprüngliche Text sagt nichts dergleichen. Zu all diesen Fragen und Problemen wäre es nicht gekommen, wenn man die Aussagen von Matthäus und Lukas und 2. Samuel 7,14 als grundlegende Antwort auf die Frage beherzigt hätte, wer Jesus, dieser einzigartige von GOTT gezeugte Sohn, ist.