Im Anfang schuf Gott (Elohim) die Himmel und die Erde
Das steht in 1.Mose 1,1 und es geht weiter mit: Und Gott sprach… (V.3) Und Gott sah… (V.4)
Gott, der die Himmel und die Erde erschaffen hat, ist EINER. Diese Annahme legt dieser erste Satz der Bibel meiner Meinung nach sehr nahe. Und das zieht sich als einer der sogenannten roten Fäden durch die gesamte Heilige Schrift. Davon zeugen alle persönlichen Fürwörter und Verben, die in der Bibel auf Gott bezogen werden: Ich, Du, Ihm, Er und ebenso schuf, sprach, sah, gebot, machte, bildete, gedachte usw. Es gibt so gut wie keine Ausnahme davon in der gesamten Bibel.
Auch der Herr Jesus bestätigt, dass Gott EINER ist, indem er z.B. sagte:
Mk 12,29 Jesus antwortete ihm: Das erste aller Gebote ist: Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr
Weiter sagte er:
Mk. 13,19 Denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt nicht gewesen ist und nicht sein wird.
"die Gott geschaffen hat..." (nicht etwa: … die Götter geschaffen haben)
Oder auch:
... von Anfang der Schöpfung an aber hat er sie als Mann und Frau geschaffen (Mk. 10,6).
Auch hier heißt es nicht: …haben sie sie… oder gar: haben wir sie…
Wenn Jesus von Gott sprach, bezog er sich selbst nie mit ein. Auch mit seiner Aussage Ich und der Vater sind eins sagte er nicht, dass er mit dem Vater zusammen Gott sei.
Nun gibt es aber eine interessante Tatsache in den ersten Worten der Heiligen Schrift. Das hebräische Wort, das in unseren Bibeln mit Gott wiedergegeben wird, ist Elohim. Elohim ist die Mehrzahlform von El bzw. Eloah, welches die Einzahl von Gott ist. Elohim, weil Mehzahl, müsste genau genommen mit Götter übersetzt werden bzw. es deute hier bereits eine "Mehr-Personalität Gottes" an - so wird von Vertretern der Dreieinigkeitslehre gerne argumentiert.
Das hebräische Elohim, das rein grammatikalisch betrachtet Mehrzahl ist, wird manchmal auch wirklich mit Götter wiedergegeben in der Bibel, z.B. wenn von den Göttern der Nationen die Rede ist.
In 1.Chr 16,26 steht:
Denn alle Götter (Elohim) der Völker sind Götzen, aber JHWH hat die Himmel gemacht.
Und in 5.Mo 10,17 steht:
Denn JHWH, euer Gott, er ist der Gott der Götter.
(im Urtext: …der Elohim der Elohim, was in allen Bibeln übersetzt wird mit: der Gott der Götter.)
Haben nun die Übersetzer falsch übersetzt, oder gar die Juden ihre Sprache nicht richtig verstanden? Wissen wir es seit dem 4. Jahrhundert besser als sie? Denn seit damals bis heute behaupten Trinitarier, Elohim beweist oder deutet zumindest an, dass Gott ein „Mehr-Personen-Wesen“ sei.
Wann immer im NT in den griechischen Texten das AT zitiert wurde, wird genauso unterschieden zwischen Gott und Götter, (griechisch: Theos und Theoi), obwohl fast immer Elohim im ursprünglichen hebräischen Text steht. Auch Jesus redete nie von Göttern, die ihn gesandt haben, sondern einer allein, nämlich Gott, sein Vater. ("Er hat mich gesandt" z.B. in Joh 7,29 und Joh 3,16). Dieser Glaube, dass Gott EINER ist, zieht sich durch die gesamte Bibel, wirklich ausnahmslos durch die gesamte Bibel. Man nennt das zu Recht Monotheismus.
Bezüglich "Elohim" habe ich vor einiger Zeit eine jüdische Gemeinde in meiner Umgebung angeschrieben und als Antwort erhielt ich sinngemäß, dass Elohim zwar grammatikalisch betrachtet Mehrzahl ist, aber im Gebrauch der jüdischen Sprache werden damit die vielfachen Eigenschaften Gottes zum Ausdruck gebracht, z.B. allmächtig, allwissend, unsichtbar, liebend, gerecht, allgegenwärtig usw.
Übrigens: an zwei Stellen im AT wird Mose Gott genannt, und an beiden Stellen wird auch für Mose das Wort Elohim gebraucht.
2.Mo 4,15 Er aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott (Elohim) sein.
2.Mo 7,1 Und JHWH sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott (Elohim) eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.
Als ich einmal einen Gemeindeältesten der EChB in Emmendingen darauf ansprach, antwortete er, dass damit betont werde, dass Gott mit Mose gewesen sei und er deswegen nicht allein war. Diese Auslegung scheint mir zwar falsch, aber durchaus typisch zu sein für Trinitarier.
Jede Sprache hat ihre Eigenheiten, die es zu berücksichtigen gilt. "Himmel" oder "Jerusalem" oder "Ewigkeit" gibt es im Hebräischen nur als Mehrzahlwörter.
Engel, Löffel oder Ferien sind beispielsweise deutsche Wörter, die als Einzahl oder Mehrzahl gebraucht werden können, und nur der Kontext zeigt an, wie es jeweils gemeint ist. Und noch eine Eigenheit der deutschen Sprache: Was ist die Mehrzahl von Bank – Banken oder Bänke? ...
Würden wir uns von Ausländern die Bedeutung unserer Sprache erklären lassen? Es sollte umgekehrt sein.